Trauer und Bestürzung nach der Mordnacht von Berlin

Terroranschlag in Berlin: Die zwölf Tote und mindestens 48 Verletzten vom Weihnachtsmarkt am Montagabend erschüttern viele Menschen. Ein Lastwagen war am Breitscheidplatz in West-Berlin offenbar vorsätzlich in die Menge auf einem Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gerast.

„Tief erschüttert“ ist Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. „Die Gewalt auf dem Weihnachtsmarkt ist das Gegenteil dessen, was die Besucher wollten“, sagt er an diesem Dienstagmorgen in einer Erklärung. Er habe „Mitgefühl“ für die „Angehörigen der Toten und Verletzten“ und werde „für alle beten“. Es sei „eine schwere Stunde für die Stadt Berlin und unser Land“ – da gelte es, „dass wir als Gesellschaft zussammenstehen und zusammenhalten“.

Der katholische Erzbischof Heiner Koch von Berlin ist ebenfalls schockiert über die Bilder des Anschlags. Er leitete an diesem Dienstag um 12 Uhr einen Moment des Gebets und Schweigens der Trauer in der St.-Hedwigs-Kathedrale im Ostteil der Stadt. Von einer „fürchterlichen Gewalttat“, von „brutaler und sinnloser Gewalt“ spricht der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm. Er kündigt für 18 Uhr einen Gedenkgottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in unmittelbarer Nähe des Tatorts an.

Wir brauchen mehr Weihnachten = Menschlichkeit

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, der in der Deutschen Bischofskonferenz für das Thema Weltkirche zuständig ist, setzte eine Twitterbotschaft mit folgendem Inhalt ab: „Aleppo, Mossul, Türkei, jetzt Berlin! Toten ewiges Leben, Verletzten Genesung, Trauernden Trost. Wir brauchen mehr Weihnachten = Menschlichkeit!“

Auch aus dem deutschen Judentum und Islam kamen Kondolenzbotschaften. Die Gemeinschaft „Ahmadiyya Muslim Jamaat“ sprach am Dienstag von „Grauen, Entsetzen und Schmerz“. Polens und Frankreichs Bischöfe sprachen Deutschland ihr Beileid aus und versprachen ihr Gebet für die Toten.

(rv 20.12.2016 sk)