2016-12-18 12:38:00

Angelus: „Stellt euch den Weg nach Betlehem vor...“


Warum bemühen wir uns diese Woche nicht ein bisschen um Besinnung und Vorbereitung auf Weihnachten? Papst Franziskus ermuntert uns dazu: „Nächsten Sonntag ist Weihnachten“, sagte er am Sonntag beim Angelusgebet am Petersplatz. „Darum versuchen wir diese Woche doch mal, einen Moment innezuhalten, eine Weile still zu sein und uns Maria und Joseph vorzustellen, wie sie nach Betlehem gehen. Stellt euch vor, wie sie gehen: Den Weg, die Mühe, aber auch die Freude, die innere Bewegung, und dann die Hetze, weil sie keine Unterkunft finden, die Sorge... Der Besuch einer Krippe hilft uns dabei. Versuchen wir, ins wahre Weihnachten einzutreten, in das Weihnachten Jesu, der uns entgegenkommt, Gott mit uns...“

Die Nähe Gottes zu uns Menschen identifizierte der Papst als das große Thema des vierten Advents. „Der Sohn Gottes kommt in den Schoss Mariens, um Mensch zu werden, und sie empfängt ihn. Auf diese einzigartige Weise hat Gott sich den Menschen genähert: Er hat Fleisch angenommen im Schoss einer Frau... Auf andere Weise will er auch in unser Leben treten. Und was tun wir? Nehmen wir ihn auf? Lassen wir zu, dass er uns entgegenkommt, oder weisen wir ihn zurück und jagen ihn fort?“

Auch wir könnten wie einst Maria mitarbeiten beim Heilswerk Gottes, so der Papst. Wir können „Jesus aufnehmen und ihm Tag für Tag folgen“. Maria und auch Joseph seien „Modelle“ für unsere „Nähe zu Gott“. „Alle beide haben zugelassen, dass Gott sich ihnen nähert.“

„So sagt der Engel zu Maria: Immanuel wird das Kind heißen, das bedeutet Gott-mit-uns, also Gott in unserer Nähe. Und ich – öffne ich dem sich nähernden Gott die Tür, wenn ich innerlich spüre, dass er mich darum bittet, etwas mehr für die anderen zu tun? Oder wenn er mich um Gebet bittet? Gott-mit-uns, Gott, der sich nähert.“

Papst-Appell für Kongo

Nach dem Gebet des „Engels des Herrn“ bat Franziskus noch um Gebet für den Kongo. Der Dialog, den die dortigen Bischöfe zwischen dem Regime von Joseph Kabila und der Opposition anzuschieben versuchen, solle doch bitte „in Ruhe verlaufen, um Gewalt zu verhindern, und für das Wohl des ganzen Landes“, sagte der Papst.

In dem zweitgrößten Flächenstaat Afrikas sorgte die unklare politische Lage zuletzt wiederholt für Spannungen. Am Montag endet die zweite Legislaturperiode des seit 2001 amtierenden Staatspräsidenten Joseph Kabila. Eine dritte Amtszeit des 45-Jährigen wäre verfassungswidrig. Ursprünglich sollte am 27. November ein Nachfolger für Kabila gewählt werden. Dessen Anhänger plädierten für einen neuen Termin im April 2018; bis dahin solle Kabila im Amt bleiben. Vertreter der Opposition sprachen sich dagegen aus.

Die katholischen Bischöfe des Landes setzten ihre Teilnahme am nationalen Dialog zur Vorbereitung der Präsidentschaftswahlen aus. Wenig später betraute sie Kabila damit, zwischen den verfeindeten Parteien zu vermitteln. 

(rv 18.12.2016 sk)








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