2016-12-15 15:24:00

Papstmesse: „Wir bitten um die Gnade des Zweifelns"


Papst Franziskus hat bei der Frühmesse am Donnerstag über das Zweifeln meditiert. „Die Großen dieser Welt können sich das Zweifeln leisten, und das ist schön“, so der Papst. Aber diese Zweifler müssten achtgeben, denn oft seien sie so sicher über ihre Stellung, dass sie jedes Mal, wenn Gott ihnen neue Wege aufzeige, ins Schwanken geraten. „Sie sagen dann, dass jenes nicht rechtmäßig sei oder gar häretisch“, so der Papst in der Predigt in der Casa Santa Marta. Franziskus verwies an dieser Stelle auf Johannes den Täufer, der sich nicht scheute, den Rechtsgelehrten und den Herrschern die Meinung zu sagen. „Das ist die Größe des Johannes, ein Großer, der die Umkehr predigt und nicht bloß in Andeutungen die Hochmütigen zurechtweist, einer, der am Ende des Lebens sich erlaubt zu zweifeln. Und das ist ein gutes Programm christlichen Lebens.“

Franziskus schloss seine Predigt wie oft mit einer Fürbitte, diesmal an Johannes den Täufer: „Bitten wir Johannes um den apostolischen Mut, die Dinge immer mit Wahrheit zu sagen, um die pastorale Liebe, die Menschen mit dem Wenigen zu empfangen, das sie geben können, mit ihrem ersten Schritt. Gott wird alles weitere tun. Und bitten wir um die Gnade des Zweifelns. Wie oft kann jemand sich - vielleicht am Ende des Leben – fragen: "Aber ist das wirklich alles wahr, was ich geglaubt habe, oder sind des Fantasien?" Die Versuchung gegen den Glauben, gegen den Herrn. Der große Johannes helfe uns auf diesem Weg auf den Spuren des Herrn.“

(rv 15.12.2016 mg)








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