2016-12-11 15:30:00

Kenia: Bischöf kritisieren Ärzte wegen Generalastreik


Seit einer Woche streiken in Kenia Ärzte, Pfleger und anderes Personal in öffentlichen Krankenhäusern, zum Missfallen auch der Bischöfe. In einer gemeinsamen Stellungnahme weisen die kenianischen Bischöfe nun auf die „unvorstellbaren Auswirkungen“ des Ärztestreiks auf die Bevölkerung hin. Kranke, Senioren und Kinder, darunter auch Frühgeborene oder Unfallopfer, würden schlecht versorgt oder müssten gar „unter schrecklichen Bedingungen leiden und sterben, während Ärzte und Regierungsbeamte nur an sich selbst denken“, heißt es in der bischöflichen Verlautbarung, aus der die vatikanische Agentur fides zitiert. Hoffnung auf eine baldige Einigung gebe es nicht.

Ärzte und Krankenpfleger in Kenias staatlichen Kliniken streiken seit 5. Dezember, inzwischen drohen Gewerkschaften mit einer Ausdehnung auch auf private Anstalten. Grund für die Arbeitsniederlegung ist das Ausbleiben einer Gehaltserhöhung, die ein landesweiter Kollektivvertrag aus dem Jahr 2013 vorsieht. Die Bischöfe halten die Gründe für den Ärztestreik zwar für nachvollziehbar und verstehen „die Enttäuschung über die Nichteinhaltung kollektiver Verträge”, halten es aber auch für unverantwortlich, Patienten „einem solchen Leid zu überlassen”. 

(fides, 11.12.2016 gs)








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