2016-12-09 14:24:00

Papstmesse: Ein guter Priester ist fröhlich wie ein Kind


Sie sind wie Kinder, denen man geben kann, was man will, sie sind nie zufrieden: In seiner Morgenmesse sprach Papst Franziskus an diesem Freitag von Christen, die sich genau so verhalten. Um das dann noch zuzuspitzen: Vor allem ging es ihm um Priester, die sich so verhalten. Die Predigt wirkte wie ein Kommentar auf die an diesem Donnerstag vorgestellten Richtlinien zur Priesterausbildung, auch dieser Text richtet sich gegen Rigidität und dagegen, dass Priester vor allem um sich selber drehen.

Der Papst machte die Unterscheidung zwischen einem Vermittler und einem Zwischenhändler, „der Vermittler gibt sich selber auf um die Teile zusammen zu fügen, im Fall eines Pfarrers, um die Gemeinde zu einen, die Menschen, um sie zu Jesus zu bringen. Die Logik Jesu ist die eines Vermittlers.“ Der Zwischenhändler hingegen sei wie ein Funktionär, mache zwar seine Arbeit aber werde dabei nicht zufrieden, nicht glücklich.

„Um sich selber wichtig zu machen, nehmen diese Zwischenhändler-Priester den Weg der Strenge,“ so der Papst. „Sie sind streng und legen den Menschen Dinge auf, die sie selber nicht tragen, wie Jesus zu den Zwischenhändlern seiner Zeit gesagt hat. Die Strenge, sie ist wie eine Peitsche in der Hand, ‚das darf man nicht tun, das darf man nicht tun…’.“ Das sei besonders schlimm bei Menschen, die kämen und Trost suchten, aber nur Strenge fänden.

Diese Strenge ließe sich auch gar nicht lange durchhalten, fügte der Papst an, sie sehe streng aus, aber innerlich werde sie zu einem Desaster. Ein alter Priester im Vatikan habe ihm von einer Begegnung in einem Geschäft für Priesterkleidung berichtet, erzählte der Papst. Dieser Priester habe neben einem jungen Mann gestanden, der in einen langen schwarzen Mantel mit Samtkragen und Silberkette gekleidet war und einen ‚Saturnino’, also den alten Priesterhut mit der runden Krempe, ausprobiert habe; ein strenger, weltlicher Priester, urteilte der Papst. „Der alte Priester hat dann seinen Schmerz überwunden und auf den jungen Mann mit einem Witz reagiert: ‚Und da sagt man, dass die Kirche kleine Frauen als Priester erlaube’. Genau so ist das, wenn der Beruf des Priesters zum Funktionär wird, dann endet er in der Lächerlichkeit, immer.“

Der strenge, weltliche Priester sei eine traurige Gestalt, gute Priester könne man dagegen auch an ihrer Fröhlichkeit erkennen, daran, dass sie wie Kinder seien. „Wenn sie wissen, wie man ein Kind streichelt oder es anlächeln oder mit ihm spielen … Dann wissen sie, wie man sich klein macht, sich den kleinen Dingen zuwendet.“ Der Zwischenhändler hat ein dunkles Gesicht, der Vermittler sei offen, er lächle, sei offen und verstehe.

 

(rv 09.12.2016 ord)








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