2016-12-09 12:57:00

Myanmar: Unruhen flammen wieder auf


Im Norden Myanmars herrscht Unruhe. Bei wieder aufgeflammten Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und bewaffneten Aufständischen kamen in den vergangenen Tagen mindestens elf Menschen ums Leben. Insgesamt wurden nach Angaben der Staatsmedien seit dem jüngsten Wiederaufflammen der Gewalt mindestens 30 Soldaten, Polizisten, Mitglieder regierungstreuer Milizen und Zivilisten getötet.

Georg Winterberger leitet und koordiniert seit 2011 als Geschäftsführer die lehrstuhlübergreifenden Angelegenheiten der Ethnologie an der Universität Zürich und forscht derzeit mit einem wirtschaftsethnologischen Fokus über die Transitionsphase des südostasiatischen Staates Myanmar, den er selbst schon besucht hat. Im Gespräch mit Radio Vatikan erläutert er neben der aktuellen Lage auch die Unterdrückung von Angehörigen verschiedener Ethnien und Religionen wie jener der sogenannten Rohingya. Diese „Gruppe“ zu definieren, sei nicht einfach, so Winterberger. Erst im vergangenen September hatten die Vereinten Nationen eine Kommission unter der Leitung des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan eingerichtet, die Menschenrechtsverletzungen gegen die Rohingya-Minderheit untersuchen soll. 

Seit einer Offensive des Militärs von Myanmar im Jahr 2009 war es in der Region sechs Jahre lang weitgehend ruhig geblieben. Die neuen Kämpfe im Norden des Landes untergraben nun das Versprechen der Regierung unter Außenministerin und Präsidialamtsleiterin Aung San Suu Kyi, eine landesweite Waffenruhe mit allen bewaffneten Minderheiten zu bewerkstelligen. Die Rebellen kämpfen für mehr Autonomie oder Unabhängigkeit.

(rv 09.12.2016 mg)








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