2016-12-09 09:44:00

Bischöfe im Kongo starten neuen Vermittlungsversuch


Die katholischen Bischöfe im Kongo unternehmen einen erneuten Versuch, zwischen der Opposition und den Anhängern von Präsident Joseph Kabila zu vermitteln. Die Gespräche hätten zum Ziel, die angespannte Lage zu beruhigen und über Wahlen einen Wechsel im höchsten Amt des Staates herbeizuführen, „wie er in der Verfassung vorgeschrieben ist“, zitiert der UN-Sender Radio Okapi am Donnerstag den Vorsitzenden der Kongolesischen Bischofskonferenz, Erzbischof Marcel Utembi Tapa. Mit Verweis auf entsprechende Äußerungen von Papst Franziskus sagte Utembi, die politischen Akteure im Kongo hätten die Aufgabe „Brücken zu bauen, keine Mauern“.

Am 19. Dezember endet die zweite Legislaturperiode des seit 2001 amtierenden Staatspräsidenten Joseph Kabila. Eine dritte Amtszeit des 45-Jährigen wäre verfassungswidrig. Ursprünglich sollte am 27. November ein Nachfolger für Kabila gewählt werden. Dessen Anhänger plädierten laut Radio Okapi für einen neuen Termin im April 2018; bis dahin solle Kabila im Amt bleiben. Vertreter der Opposition sprachen sich dagegen aus.

In dem zweitgrößten Flächenstaat Afrikas sorgte die unklare politische Lage zuletzt wiederholt für Spannungen. Im September setzten die Bischöfe ihre Teilnahme am „nationalen Dialog“ zur Vorbereitung der Präsidentschaftswahlen aus. Wenig später betraute sie Kabila damit, zwischen den verfeindeten Parteien zu vermitteln. Die katholische Kirche, der rund die Hälfte der Kongolesen angehört, gilt als wichtige Mittlerin in dem Land, das 1960 seine Unabhängigkeit von Belgien erlangte.

(kna 09.12.2016 pdy)








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