2016-12-02 09:31:00

Kirche ist Lobby: Christen auf der arabischen Halbinsel


Die Kirche ist die Lobby für Christen auf der arabischen Halbinsel: das sagt Erzbischof Ludwig Schick in einem Interview den Kollegen vom Domradio in Köln. Als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der deutschen Bischofskonferenz hatte er an diesem Donnerstag in Berlin eine Arbeitshilfe zum Thema Christen auf der Halbinsel vorgestellt, sie ist Teil der Initiative „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit“.

Lobbyarbeit mache die Kirche vor allem, weil die Christen in Saudi Arabien, Bahrain, Katar und den übrigen Ländern keine einheimischen seien, sondern Arbeitsmigranten, etwa aus den Philippinen oder afrikanischen Ländern. „Sie haben oft keine richtigen Arbeitsverträge; werden auch ungerecht behandelt“, erklärt Erzbischof Schick. „Es gibt Missbrauch, vor allem bei den Frauen, die in Familien arbeiten. Die Kirche hilft dort. Sie stellt auch Rechtsberatung zur Verfügung. Ebenso hilft sie, wenn jemand ausreisen muss, damit derjenige auch das nötige Geld hat. Für das Christsein und das Menschsein sind die Kirchen für diese Arbeitsmigranten sehr wichtig.“

Aber nicht alles sei nur schlecht, auch das betont der Erzbischof. So habe sich in einigen Ländern die Situation gebessert, in Bahrain, Katar und Oman hätten Christen Kultusfreiheit, wenn auch nur in sehr klar begrenzten Bereichen und nicht öffentlich.

Die Arbeitshilfe will vor allem über die Situation der Christen dort informieren. Dann hat die Initiative innerhalb eines Dreipunkteprogramms aber auch noch zwei weitere Absichten: „Wir wollen auch an einander denken und füreinander beten. Am 26. September, dem Stephanustag, ist ja auch der Gebetstag für die verfolgten und bedrängten Christen. Das Dritte ist, dass man auch solidarisch ist - also mit finanziellen Hilfen diesen bedrängten Christen beisteht. Das tun wir zum Beispiel mit Aufbauhilfe für zerstörte Kirchen, Schulen oder Kindergärten. Die Hilfswerke vor Ort sind Missio oder Misereor. Dieser Dreiklang unter Christen soll lebendig gehalten werden.“

Die Arbeitshilfe kann über die DBK bezogen werden.

(dr 02.12.2016 ord)








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