2016-11-30 10:20:00

D: „Religionsdialog über Jahrzehnte nicht vorangekommen“


Skeptisch über den bisherigen Dialog zwischen den Religionen haben sich die Spitzenvertreter der beiden großen Kirchen in Deutschland geäußert. „Wir sind weltweit ist in den vergangenen Jahrzehnten nicht wirklich vorangekommen“, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Dienstagabend in Tutzing. Ob die Religionen im 21. Jahrhundert „Teil der Lösung oder Teil des Problems“ seien, müsse sich erst noch zeigen, sagte Marx unter Hinweis auf Konflikte mit religiöser Komponente.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, sprach von einer verschärften Auseinandersetzung und von Misstrauen bis hin zum Hass, „wo eigentlich Verständigung gefragt wäre“. Marx und Bedford-Strohm äußerten sich bei einer Tagung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) zum Thema „Reform im Katholizismus“. Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbunds (LWB), Martin Junge, wies bei der Diskussion darauf hin, dass die Kirchen auf Weltebene gerade auch von den Vereinten Nationen angefragt würden, etwa bei der Flüchtlingshilfe. Dabei würden sie nicht nur wegen ihrer Sozialarbeit angesprochen, sondern gezielt als Theologen. Gefragt werde etwa danach, inwiefern Religion positive Effekte für Flüchtlinge und andere Menschen in Not haben könne. In dieser Hinsicht würden die Kirchen oft zu zaghaft auftreten, meinte der chilenische Theologe.

(kna 30.11.2016 gs)








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