2016-11-28 12:37:00

Syrien: Es hilft nur noch beten


Der syrischen Armee ist im Kampf gegen die Rebellen in Aleppo ein strategisch wichtiger Erfolg gelungen. Sie eroberte an diesem Montag nach Angaben des staatlichen Fernsehens den Stadtteil Sakhour. Die oppositionsnahe Beobachterstelle für Menschenrechte bestätigte das und sprach von „der größten Niederlage“ der Aufständischen in Aleppo seit 2012. Damit haben die Regierungstruppen das Rebellengebiet in Ost-Aleppo in zwei Teile zerschlagen.

Der Krieg in Syrien nimmt kein Ende - die Politik findet keine Lösung. Hilft jetzt nur noch beten? Vielleicht. Nun greift eine Initiative vom Niederrhein genau zu diesem Mittel und startet an diesem Montag eine Gebetsreihe im Wallfahrtsort Kevelaer. Elke Kleuren-Schryvers ist Ärztin und Vorsitzende der Stiftung Aktion pro Humanität und Mitorganisatorin der Gebetstreffen in Kevelaer. Gegenüber dem Domradio erläutert sie, weshalb das Gebet so wichtig für Syrien sei:

„Die Tatsache, dass sich politisch gar nichts bewegt, außer zunehmender Bombardements, der Auslöschung des östlichen Stadtteils von Aleppo und einer Gewalt ohne Einhalt, was die Humanität eigentlich gebietet, ist unser Antrieb. Von Rupert Neudeck haben wir gelernt, dass gerade in diesen Situationen eines noch helfen kann. Er hat selber die Erfahrungen mit den Grünhelmen gemacht, dass dann nur noch beten hilft. Den Himmel bestürmen, Sturm beten, so wie er das genannt hat. An diese verzweifelte Situation haben wir uns erinnert, als wir in der letzten Woche von der Situation der Menschen in Aleppo gehört haben, die in diesem östlichen Stadtteil leben.“

An diesem Montag um 19.30 Uhr treffen sie sich auf dem Kapellenplatz an der Friedenslichtstele, die aus Anlass der Interreligiösen Friedenswallfahrt im letzten Jahr noch von Rupert Neudeck eingeweiht wurde.

„Es gibt zu jedem Friedensgebet an den kommenden Adventsmontagen neue Texte, natürlich mit der gleichen Gebetsintention für die Menschen in Syrien, aber auch für die Welt, die im Krieg ist. Ziel ist es, endlich das zu erreichen, was Rupert Neudeck wollte, nämlich dass kein neuer Krieg ausbricht, sondern dass endlich Frieden einkehrt.“

Die Gruppe steht in Kontakt mit Menschen, die ihrerseits Kontakte nach Aleppo haben und insbesondere auch Wege dorthin kennen. „Eine konkrete Hilfsaktion hat sich daraus aber noch nicht entwickelt. Wir werden sehen, was da in näherer Zukunft machbar ist. Ich bin zuversichtlich, dass wir Wege finden, vielleicht aber auch nur, einzelnen Menschen zu helfen. Denn die Situation ist derzeit so, dass man das im großen Stil gar nicht kann.“

(domradio/afp/reuters 28.11.2016 mg)








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