Österreich: Natascha Kampusch spricht über ihre Eltern

Der Wiener Diözesansender „radio klassik Stephansdom" hat Natascha Kampusch zehn Jahre nach ihrer Befreiung zum Interview gebeten. Entgegen zahlreichen Medienberichte, nach denen Natascha Kampusch mit ihrer Familie gebrochen habe, spricht die 28-Jährige in dem Gespräch über die „gute Beziehung" zu ihren Eltern, wie der Sender bekannt gab. Das Interview ist am kommenden Montag zu hören. Ihr Patentrezept sei das vierte Gebot, sagte Kampusch: Du sollst Vater und Mutter ehren. „Ich versuche, meine Eltern mit Respekt zu behandeln, und das funktioniert recht gut", so Kampusch. Sie erzählt im Interview unter anderem über die Versöhnung mit den Eltern nach der Zeit ihrer Gefangenschaft und erklärt, warum der Ordensgründer Johannes Don Bosco ein Vorbild für sie ist.

Die gebürtige Wienerin Natascha Kampusch wurde bekannt, als ihr nach langjährigem Freiheitsentzug durch Wolfgang Priklopil die Flucht gelang. Im Jahr 1998 wurde die damals Zehnjährige entführt und mehr als acht Jahre lang in einem Haus im Bezirk Gänserndorf gefangen gehalten. Als Kampusch 2006 im Alter von 18 Jahren geflohen war, führte ihr Auftauchen zu einem weltweiten Medienecho. Das Interview wird am 28. November um 17.30 Uhr ausgestrahlt,  „radio klassik Stephansdom" hat in Wien und Umgebung die UKW-Frequenz 107,3.

(kap 26.11.2016 gs)