2016-11-26 14:03:00

Die Orden und das Geld: Papst ruft zu Maßhalten auf


Papst Franziskus ruft die Ordensinstitute der katholischen Kirche weltweit zu einem Überdenken ihres Wirtschaftens auf. Im Mittelpunkt dürfe nicht Profit stehen, es müsse vielmehr um Treue zum Charisma gehen, schreibt der Papst in einer ausführlichen Botschaft an rund 1.000 Ordensökonomen und -ökonominnen, die derzeit zu einer Tagung in Rom versammelt sind. Die Umbrüche durch die Überalterung müssten in den Klöstern zu einem Unterscheidungsprozess führen, ob die Form des Wirtschaftens tatsächlich der Berufung der Institute entspreche. Ordensleute „bedienen sich des Geldes und dienen nicht dem Geld, und sei es zu noch so heiligen Zwecken“, stellt der Papst klar.

Der Mangel an Berufungen führt viele Institute zu der schwierigen Frage, was etwa mit zu groß gewordenen Ordenshäusern oder mit Werken der Nächstenliebe geschehen soll, für die nicht mehr genug Personal vorhanden ist. In manchen Fällen sei es gut, solche Werke beizubehalten, auch wenn sie wirtschaftliche Verluste eintrügen, weil sie ausgeschlossenen Menschen wie Neugeborenen, Armen, Kranken und Behinderten ihre Würde zurückgeben, so der Papst. Denkbar sei auch, solche Werke in Zukunft gemeinsam mit anderen Orden oder mit Kräften der Ortskirche zu betreiben.

Franziskus forderte die Ordensleute auch zu einer „verantwortungsvollen Nüchternheit“ auf. Das beginne mit den Dingen des Alltags. „Alle sind dazu aufgerufen, ihren Teil beizutragen, Entscheidungen der Solidarität zu treffen, die Schöpfung zu achten und sich mit der Armut der Familien zu vergleichen, die sicherlich rundherum leben. Es geht darum, eine bestimmte Haltung anzunehmen, einen Stil im Sinn der Gerechtigkeit und des Teilens.“ „Die Scheinheiligkeit von Ordensleuten, die wie Reiche leben, verletzt das Gewissen der Gläubigen und schädigt die Kirche.“

(rv 26.11.2016 gs)








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