2016-11-20 10:55:00

Philippinen: Kirche gegen Atom


Die Kirche auf den Philippinen reagiert bestürzt auf die Ankündigung von Präsident Rodrigo Duterte, künftig wieder stärker auf Atomenergie zu setzen. Besondere Sorgen macht den Bischöfen der Plan, das Atomkraftwerk von Morong in der Provinz Bataan, einen Bau der siebziger Jahre, in Betrieb zu setzen.

„Dieses Kraftwerk ist gefährlich, es wird Tod und Zerstörung bringen“, schreibt der Bischof von Balanga, Ruperto Santos, in einer Erklärung. Man dürfe nicht einfach verdrängen, „dass das Kraftwerk in einer Zone steht, in der sich auch ein aktiver Vulkan befindet“. Der Meiler steht in einer erdbebengefährdeten Region. Außerdem werde die Erneuerung des Baus, die auf etwa eine Milliarde Dollar veranschlagt ist, die Korruption anfachen.

Der Bischof ist ärgerlich über die nukleare Kehrtwende Dutertes. Dieser hatte noch am 4. November versichert, dass in seiner Amtszeit kein Atomkraftwerk in Betrieb genommen werde. Nur eine Woche später nahm der Energieminister diese Zusicherung des Präsidenten zurück und verriet, das AKW von Bataan solle reaktiviert werden.

Es war der Diktator Ferdinand Marcos gewesen, der Bataan 1973 als Antwort auf den damaligen Ölpreisschock angeordnet hatte. Der Atommeiler entstand etwa hundert Kilometer westlich der Hauptstadt Manila, ging aber nie in Betrieb.

(cath.ch 20.11.2016 sk)








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