2016-11-19 12:09:00

Russland: Kyrill informierte sich über Panorthodoxes Konzil


Aus Anlass des 70. Geburtstags des Moskauer Patriarchen Kyrill I. sind am Freitag höchste Repräsentanten der Weltorthodoxie in die russische Hauptstadt gekommen. Auf der Gästeliste standen laut Presseagentur TASS die Patriarchen Theodoros II. (Alexandrien), Theophilos III. (Jerusalem), Irinej (Belgrad), Ilia II. (Tiflis) sowie die Oberhäupter der Kirchen von Zypern (Erzbischof Chrysostomos II.), von Albanien (Erzbischof Anastasios), von Polen (Metropolit Sawa), von Tschechien/Slowakei (Metropolit Rastislav) und von Amerika (Metropolit Tikhon).

Der stellvertretende Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Archimandrit Filaret Bulekow, sagte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA-Nowosti, der Patriarch werde die Oberhäupter der anderen orthodoxen Kirchen nach ihren Einschätzungen und Erfahrungen im Hinblick auf das Panorthodoxe Konzil auf Kreta vom Juni 2016 fragen. Es sei sehr wichtig, dass Kyrill I. Eindrücke und Ansichten „aus erster Hand“ höre. Der Pressesprecher des Patriarchen, Pfarrer Alexander Wolkow, bezeichnete die Feiern zum 70. Geburtstag von Kyrill I. als „gute Gelegenheit für den Dialog“ innerhalb der Orthodoxie.

Wie der „Pro Oriente Informationsdienst“ (poi) am Freitag schreibt, könnte das Moskauer Treffen große Bedeutung für den weiteren Weg der weltweiten orthodoxen Kirche haben. „Mit der Entscheidung, nicht an der Synode auf Kreta teilzunehmen, habe sich das Patriarchat von Moskau gewissermaßen selbst aus dem Spiel genommen, weil man offensichtlich damit gerechnet habe, dass das Fernbleiben der zahlenmäßig stärksten orthodoxen Kirche eine Absage der Synode bewirken würde, was dann nicht der Fall war. Jetzt strebe man offensichtlich an, wieder ins Gespräch zu kommen, wofür die Geburtstagsfeiern für Kyrill I. eine gute Gelegenheit bieten“, heißt es unter Berufung auf einen Insider.

Das Moskauer Patriarchat hat sich bisher nicht offiziell zu den auf Kreta unter dem Vorsitz des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. beschlossenen Dokumenten geäußert. Der Heilige Synod des Moskauer Patriarchats begnügte sich im Juli damit, die Synode als wichtiges Ereignis zu bezeichnen, dem freilich wegen der Abwesenheit von vier autokephalen orthodoxen Kirchen kein panorthodoxer Charakter zukomme. Die synodale biblisch-theologische Kommission wurde beauftragt, die Dokumente von Kreta zu analysieren, sobald die offizielle Endfassung vorliege.

(kap 19.11.2016 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.