2016-11-18 11:06:00

D: Dialogkultur verbessern


Eine „hohe Kultur des Dialogs“ hat der Trierer Bischof Stephan Ackermann mit Blick auf populistische Tendenzen in westlichen Gesellschaften angemahnt. Beim Sankt-Martins-Jahresempfang des Mainzer Katholischen Büros sprach der Bischof am Donnerstagabend von der Bereitschaft, dem Anderen in seinem Anderssein zu begegnen, auch wenn dessen Gedanken und Gefühle einem fremd seien und blieben.

Das Erfolgsrezept des künftigen US-Präsidenten Donald Trump wie das von Populisten hierzulande und in Europa liege darin, so der Bischof, Menschen ein Sprachrohr zu geben, die Angst vor sozialem Abstieg hätten, die sich ausgegrenzt und abgehängt fühlten. Das erschrecke, doch müssten sich Gesellschaft und politisch Verantwortliche fragen lassen, warum diese Menschen kein seriöseres Sprachrohr fänden.

„Bei allen Zahlen, Fakten und Sachthemen sind Gefühle als Wirklichkeit - individuell und sozial - ernst zu nehmen“, betonte Ackermann. Darüber hinaus sei ihnen „Sprache und Raum“ zu geben. Der Bischof hob hervor, nirgendwo anders als in der Begegnung zwischen Menschen seien Verstand und Gefühl gleichermaßen im Spiel. Insofern gelte es, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen und mit ihnen in Kontakt zu sein.

Dabei muss es laut Ackermann auch Platz geben für negative Emotionen. Bei allen notwendigen und auch einzufordernden Regeln von Respekt und Anstand dürfe nicht eine vermeintliche politische Korrektheit wie ein Fallbeil über allen hängen und das Gespräch verunmöglichen, sagte der Bischof.

(kna 18.11.2016 pr)








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