2016-10-26 11:15:00

Südsudan: Schwere Vorwürfe gegen Blauhelme


Schwerwiegende Vorwürfe gegen die südsudanesischen Regierungstruppen sowie gegen die Blauhelme der Vereinten Nationen kommen von der Menschrechtsorganisation Amnesty International. In einem neuen Bericht, der auf den 25. Oktober datiert ist, wirft Amnesty den Regierungstruppen vor, Zivilisten getötet zu haben, während die UNO-Soldaten nichts unternommen hätten, um die Menschen zu schützen. Die Vorwürfe beziehen sich auf die Unruhen vom vergangenen Juli in der Hauptstadt Juba. Regierungstruppen hätten dabei nicht nur wahllos Zivilisten insbesondere aus der Nuer-Ethnie getötet, sondern auch Vergewaltigungen und Plünderungen zu verantworten, so Joanne Mariner, verantwortliche Beraterin für Krisenbekämpfung bei Amnesty International. Die Internationale Gemeinschaft sei dazu aufgerufen, ein Embargo für den Waffenhandel nach Südsudan einzurichten, um weitere Massaker an Zivilisten zu verhindern.

Der Bericht, der den Titel „Wir glaubten nicht, dass wir überleben würden: Morde, Vergewaltigungen und Plünderungen in Juba“ trägt, erscheint wenige Tage vor einem Einsatz des Rates für Frieden und Sicherheit der Afrikanischen Union in Südsudan, der vom 28. bis 30. Oktober stattfinden soll. Er basiert auf ausführlichen Befragungen und Untersuchungen, die in den Monaten nach den Unruhen vorgenommen worden sind. Zahlreiche Einzelschicksale werden aufgeführt, die auch die mangelhafte Antwort der vor Ort stationierten Blauhelmsoldaten dokumentieren. In einem Fall hätten die UNO-Truppen Tränengas gegen flüchtende Zivilisten eingesetzt, in anderen Fällen seien sie trotz offensichtlicher Verbrechen an der Bevölkerung nicht eingeschritten. Die Soldaten hätten die Zivilisten somit sowohl durch ihre Taten, als auch durch unterlassene Hilfeleistung in Gefahr gebracht, so das bittere Fazit von Amnesty International.

(pm 26.10.2016 cs)








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