Reformator Martin Luther hätte nach den Worten der evangelischen Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au heutzutage Schwierigkeiten, wegen seiner judenfeindlichen Äußerungen zum Deutschen Evangelischen Kirchentag im Mai eingeladen zu werden. Auch bei den Reformatoren Zwingli und Calvin hätte sie Probleme, einen „Persilschein“ auszustellen, wie die in Basel lehrende reformierte Theologin am Montag im Deutschlandfunk sagte.
Allerdings dürfe man die Maßstäbe von heute nicht ohne weiteres an vor 500 Jahren
gefallene Äußerungen anlegen. Aus der Au verteidigte zugleich den Beschluss des Kirchentagspräsidiums
zum Umgang mit rassistischen Äußerungen. Die Veranstalter des Evangelischen Kirchentags
2017 in Berlin und Wittenberg hatten beschlossen, dass nicht zu den Podien eingeladen
werde, wer sich rassistisch äußere oder wer „Äußerungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“
verbreite. Mit Blick auf die AfD hieß es, niemand werde wegen seines Parteibuchs ein-
oder ausgeladen. Auch AfD-Politiker würden nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Vortragende
auf den Kirchentagspodien würden wegen ihrer fachlichen Kompetenz eingeladen.
(kna 24.10.2016 ah)
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