2016-10-13 10:56:00

Papst: Nehmt minderjährige Flüchtlinge auf!


Den Kindern und Jugendlichen unter den Flüchtlingen widmet Papst Franziskus seine Botschaft zum nächsten Welttag des Migranten. Darin ruft der Papst alle Menschen dazu auf, sich um minderjährige Migranten zu kümmern, weil sie „dreifach schutzlos” sind: minderjährig, fremd und wehrlos. Er forderte auch einen Perspektivwechsel in den aufnehmenden Ländern: Es gelte, trotz aller Schwierigkeiten mit der Migration in diesem Phänomen „den Plan Gottes zu erkennen“. Nach christlicher Auffassung sei niemand fremd. Und: Die Menschen sind wichtiger als die Dinge. Der nächste Weltflüchtlingstag wird am kommenden 15. Januar 2017 begangen. Radio Vatikan fasst im Folgenden die Kernsätze der päpstlichen Botschaft zusammen.

"Unter den Migranten bilden die Kinder die verletzlichste Gruppe. Ohne Sicherheit und Dokumente sind sie vor den Augen der Welt verborgen; ohne Erwachsene, die sie begleiten, können sie nicht ihre Stimme erheben und sich Gehör verschaffen. Auf diese Weise enden die minderjährigen Migranten leicht auf den untersten Stufen der menschlichen Verelendung.

Wie soll man auf diese Realität reagieren?

Vor allem, indem man sich bewusst macht, dass das Migrations-Phänomen nicht von der Heilsgeschichte getrennt ist, sondern vielmehr zu ihr gehört.

Die Kirche verkennt durchaus nicht die Problematik und die häufig mit der Migration verbundenen Dramen und Tragödien und ebenso wenig die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der würdigen Aufnahme dieser Menschen. Dennoch ermutigt sie, auch in diesem Phänomen den Plan Gottes zu erkennen, in der Gewissheit, dass in der christlichen Gemeinschaft niemand ein Fremder ist. Jeder ist wertvoll, die Menschen sind wichtiger als die Dinge.

Im Übrigen muss man auf Schutz, auf Integration und auf dauerhafte Lösungen setzen.

Da es sich um ein komplexes Phänomen handelt, ist die Frage der minderjährigen Migranten an ihrer Wurzel anzugehen. Kriege, Verletzungen der Menschenrechte, Korruption, Armut sowie die Störung des Gleichgewichts in der Natur und Umweltkatastrophen gehören zu den Ursachen des Problems.

Das erfordert als ersten Schritt den Einsatz der gesamten Internationalen Gemeinschaft, um die Konflikte und Gewalttaten auszumerzen, die die Menschen zur Flucht zwingen.

Zum Schluss möchte ich ein Wort an euch richten, die ihr den Weg der Emigration an der Seite der Kinder und Jugendlichen mitgeht: Sie brauchen eure wertvolle Hilfe, und auch die Kirche braucht euch und unterstützt euch in eurem großherzigen Dienst. Werdet nicht müde, mit eurem Leben mutig das gute Zeugnis für das Evangelium abzulegen, das euch ruft, Jesus, den Herrn, der in den Kleinsten und Verletzlichsten gegenwärtig ist, zu erkennen und aufzunehmen."

Die Papstbotschaft zum Weltflüchtlingstag im Wortlaut finden Sie hier.

(rv 13.10.2016 gs)








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