2016-10-07 12:48:00

Vatikan/China: „Umsichtiger Hirte“


Bischof Antonio Xu Jiwei von TaiZhou ist tot. Der sowohl vom Vatikan als auch von der chinesischen Führung anerkannte Kirchenvertreter verstarb bereits am 25. September im Alter von 81 Jahren in der Provinz Zhejiang an den Folgen gesundheitlicher Probleme. In einem Statement von diesem Freitag würdigt der Vatikan den Bischof als „umsichtigen“ und „gewissenhaften Hirten“, der von einem „tiefen Geist der Einheit und Treue zum Papst und zur Weltkirche“ geleitet gewesen sei. Er habe sich um eine angemessene Ausbildung des örtlichen Priesternachwuchses bemüht. Etwa die Hälfte aller aktuellen Priester der Diözese sei in seiner Amtszeit geweiht worden, davon seien einige für Weiterbildungen ins Ausland geschickt worden.

Der aus Shanghai stammende Antonio Xu Jiwei hatte seine Ausbildung in den katholischen Seminaren von Ningbo und Shanghai absolviert. 1960 war er mit 15 Jahren zu fünf Jahren Haftstrafe als politischer Gefangener verurteilt und danach bis 1985 als Zwangsarbeiter interniert worden. Nach seiner Freilassung im Jahr 1985 konnte er seine Studien im Priesterseminar von Sheshan in Shanghai fortsetzen. Zum Priester geweiht wurde Xu erst mit 50 Jahren, am 21. November 1985. Den Bischofssitz der ostchinesischen Küstenstadt Taizhou konnte er offiziell erst am 10. Juli 2010 besteigen – elf Jahre nach seiner Ernennung durch Rom. Sowohl der Vatikan als auch die chinesischen Behörden erkannten das Amt an. Xu war der erste Bischof nach fast 50 Jahren Vakanz in der Provinz Zhejiang.

Die Volksrepublik China ist eines der wenigen Länder mit immer noch keinen offiziellen diplomatischen Beziehungen zum Heiligen Stuhl. Die staatliche Katholisch-Patriotische Vereinigung des Landes beansprucht vollständige Kontrolle über die Glaubensgemeinschaft vor Ort.

(rv 07.10.2016 pr)








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