Frankreich/Kroatien: Religionslehrer scheitert in Straßburg

Steht eine neue Reform bevor? Ein entlassener katholischer Religionslehrer ist vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof mit seiner Klage gegen den Entzug seiner katholischen Lehrbefugnisse gescheitert. Nachdem er sich scheiden ließ und ein zweites Mal standesamtlich geheiratet hatte, entzog ihm die Erzdiözese Rijeka unter Verweis auf die kirchliche Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe die Lehrbefugnis. Die Schulen entließen in weiterer Folge den Lehrer. Auch seine Klage gegen Gerichte bis hin zum Verfassungsgericht in Kroatien blieben erfolglos. Die krotatischen Richter verwiesen auf den Staatsvertrag zwischen Kroatien und dem Vatikan, wonach auch an staatlichen Schulen nur Lehrer katholischer Religion unterrichten dürfen, die von der Kirche damit beauftragt sind. Derzeit ist der Umgang der katholischen Kirche mit in zweiter Ehe standesamtlich Verheirateten Gegenstand theologischer Diskussionen. Papst Franziskus wirbt für mehr Barmherzigkeit in der Anwendung der kirchlichen Morallehre, hält aber gleichzeitig an den kirchlichen Normen fest. 

(kna 04.10.2016 ah)