2016-09-08 10:38:00

Frankreich: Katholische Journalistin erhebt Vorwürfe gegen Kardinal


Die katholische Journalistin Isabelle de Gaulmyn beschuldigt den Erzbischof von Lyon, Kardinal Philippe Barbarin, bereits vor 2007 über Missbrauchsfälle in seiner Diözese informiert worden zu sein. In ihrem am Donnerstag erscheinenden Buch „Histoire d’un silence“ (Geschichte eines Schweigens) schreibt Gaulmyn, sie habe Barbarin bereits zwischen 2004 und 2005 über die Missbrauchsfälle informiert, heißt es in französischen Medien. Die Journalistin ist stellvertretende Chefredakteurin der katholischen Zeitung „La Croix". Ihr Anliegen sei es nicht, die Kirche nicht verletzen, sondern vielmehr Kardinal Barbarin aufzufordern, „seiner Botschaft treu zu bleiben“, so Gaulmyn.

Im August hatte die französische Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Kardinal Barbarin eingestellt, weil sie keine Hinweise auf eine Straftat fand. Zuvor hatte auch Papst Franziskus den französischen Kirchenmann in Schutz genommen. In einem Interview mit „La Croix" sagte der Papst im Mai, nach seinem Wissensstand habe Barbarin die notwendigen Maßnahmen zur Aufklärung der Fälle ergriffen.

Barbarin selbst hatte immer versichert, keinen sexuellen Missbrauch gedeckt zu haben. Erzbischof von Lyon wurde er 2002, mehrere Jahre nach den mutmaßlichen Übergriffen eines Diözesanpriesters, auf die sich die Kritik an Barbarin bezieht.  

(kna 08.09.2016 ah)








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