2016-09-06 12:46:00

Australien: Millionenerbe von Bischof geht an Missbrauchsopfer


Das Millionenvermögen eines Bischofs, der im Zentrum des Missbrauchsskandals 1970er und 1980er im australischen Bistum Ballarat stand, soll Missbrauchsopfern zugutekommen. Der im April dieses Jahres im Alter von 85 Jahren verstorbene Bischof Ronald Mulkearns hat laut australischen Medienberichten sein Vermögen, darunter eine auf umgerechnet 1,3 Millionen Euro geschätzte Immobilie, seiner früheren Diözese hinterlassen. Mulkearns hatte diese Fälle lange ignoriert und vertuscht.  

Wenige Wochen vor seinem Tod gestand der schwerkranke Mulkearns in seiner Aussage vor der australischen Missbrauchskommission, von den Missbrauchsfällen überfordert gewesen zu sein. Er sei sich „nicht sicher“, so Mulkearns, ob er damals gewusst habe, dass Kindesmissbrauch eine Straftat war. Weiter betonte Mulkearns: „Ich möchte sagen, dass es mir schrecklich leid tut, dass ich damals nicht anders gehandelt habe.“

Der amtierende Bischof von Ballarat, Paul Bird, kündigte am Dienstag in australischen Medien an, die Erbschaft für die Hilfe für Missbrauchsopfer nutzen zu wollen. „Was immer die Diözese Ballarat aus dem Vermögen von Bischof Mulkearns erbt, beabsichtigt sie zur Hilfe für Missbrauchsopfer beiseitezulegen“, sagte Bird. „Das wird die Fortsetzung der Unterstützung ermöglichen, die die Diözese Missbrauchsopfern seit Jahren leistet.“

(kna, 06.09.2016, ah)








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