2016-08-31 12:00:00

Papst zu Medizinern: Willen des Schöpfers respektieren


In der wissenschaftlichen Forschung begegnen dem Mediziner die Gesetze der Natur, die er nicht verletzen darf. Das sagte Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei einer Ansprache zu einem Kongress von Kardiologen.

Fünf Tage lang besprechen im Messegelände Roms etwa 30.000 Fachleute, Ärzte, Wissenschaftler und Techniker alles Mögliche rund um die Kardiologie. „Sie beschäftigen sich mit der Pflege der Herzen. Wie viel Symbolik liegt darin verborgen, wie viele Erwartungen verbinden sich mit diesem menschlichen Organ!“, begann der Papst seine Ansprache. Er betonte die Unterstützung der Kirche für wissenschaftliche Forschung im Dienst des Lebens und der Gesundheit, besonders wenn sie den Schwächsten und den Kranken helfen.

„Wir wissen aber alle auch, dass der Wissenschaftler in seinen Forschungen nie neutral ist“, gab der Papst zu bedenken. „Er bringt seine eigene Geschichte mit, seine Weise des Seins und des Denkens.“ Deswegen brauche es eine Art „Reinigung“, um nicht abgelenkt zu werden von der Suche nach wissenschaftlichen Ergebnissen.

„Die Wissenschaften alleine reichen aber nicht aus, um das Geheimnis zu verstehen, das jeder Mensch in sich trägt“, fuhr der Papst fort. Es brauche die Fragen nach dem Woher und dem Wohin der Welt und des Menschen. Außerdem ermögliche der Blick auf die Ganzheit des Menschen besonders die Wahrnehmung der Ärmsten und an den Rand Gedrängten, auch ihnen müsse die Sorge der Medizin gelten.

„In Ihrem Tun leisten Sie viel für die Heilung des kranken Körpers, aber Sie haben dabei auch die Möglichkeit, die Gesetze kennen zu lernen, die der Natur eingeschrieben sind und die niemand verletzen darf, sondern lediglich ‚entdecken, gebrauchen und ordnen’ (Gaudium et Spes)“, so die Mahnung des Papstes an die Forscher. In diesen Gesetzen drückte sich der Wille des Schöpfers aus, „deswegen ist es wichtig, dass der Wissenschaftler bei der Beschäftigung mit dem großen Geheimnis der menschlichen Existenz nicht der Versuchung nachgibt, die Wahrheit zu ersticken.“

Es ist nicht das erste Mal, dass der Papst sein Augenmerk auf die Medizin richtet. Schon 2014 hatte er vor einer Ärztevereinigung Italiens die Sorge um den Menschen betont, im Juni diesen Jahres hatte er sich vor Ärzten im Vatikan deutlich gegen die Sterbehilfe ausgesprochen.

 

(rv 31.08.2016 ord)








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