2016-08-25 13:13:00

Rom: Säkularinstitute der Welt setzen immer mehr auf Frauen


Die Säkularinstitute der Welt setzen immer mehr auf Frauen: bei ihrer Weltkonferenz in Rom, die an diesem Donnerstag zu Ende ging, wurden sieben Frauen und zwei Männer in den neuen Vorstand gewählt. Darüber informierte Elisabeth Plach, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Säkularinstitute Österreichs, im Gespräch mit Radio Vatikan.

„Was mich sehr freut, ist, dass ins Präsidium des Exekutivrates eine Frau gewählt wurde, nämlich Jolanta Spilarewicz, die Leiterin eines polnischen Institutes. Das heißt auch, dass in der Kirche eine Wandlung stattfindet, dass also die Frauen in leitende Funktionen auch solcher Institutionen gewählt werden.“

Das Säkularinstut an sich entstand als zeitgenössische Form des geweihten Lebens nach dem II. Weltkrieg. Die Angehörigen leben in Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam als Einzelpersonen in ihrem jeweiligen Umfeld, und sie gehen einem Zivilberuf nach. Fast 150 Angehörige von Säkularinstituten in aller Welt waren zu der Tagung nach Rom gekommen. Von Montag bis Donnerstag sprachen sie unter anderem über das Thema Ausbildung, nicht nur der neu hinzukommender Mitglieder, sondern auch der Ausbilder selbst. Ein weiterer Schwerpunkt war die Frage nach der Identität der Säkularinstitute in einer veränderten Welt, in der die „Welthaftigkeit“ sich weiter entwickelt hat, sagt Elisabeth Plach:

„Ich denke, die Sendung ist, für die Welt zu sein und in der Welt zu leben, in Jungfräulichkeit, Gehorsam und Armut - und die Wirklichkeit anzunehmen, wie sie geboten wird. Nicht so, wie ich sie mir wünsche, sondern als Jünger Christi dorthin zu gehen, wo ich bin. Papst Franziskus prägte einen Satz: Ihr seid mit dem Herzen Gottes im Herzen der Welt. Da ist sehr viel über die Berufung gesagt.“

Der Trend bei den Berufungen für Säkularinstitute ist in Europa „leider Gottes rückläufig, so wie bei allen anderen Arten, wo Bindung gefordert ist“, bestätigte Elisabeth Plach.

„Anders ist es in Lateinamerika und Asien. Wie das weitergeht, ist eine große Frage. Angehörige von Säkularinstituten leben in der Welt mit all den Schwierigkeiten, und da ist in Europa die Verarmung, Vereinsamung und Alterung ein Thema, an dem man nicht vorübergehen kann. Das tragen die Säkularinstitute mit und haben auch die Aufgabe, in diesen Phasen der Schwierigkeit, der Gebrechlichkeit und des Scheiterns den Willen Gottes sichtbar zu machen. Papst Benedikt hat da einen Satz geprägt: Mit einem menschlichen Blick die Welt anzunehmen, ist nicht das einzige, sondern mehr mit dem Blick Gottes auf die Welt zu schauen und den eigenen Willen, den eigenen Blick dahin zu wandeln. Sodass ich nicht nur das Negative nur sehe, sondern das, was ich meine, dass Gott sieht, und meinen Blick danach zu ändern suche – das würde einem wahrscheinlich selbst und der Welt sehr helfen.“

Die Länder, die im neuen Vorstand der Säkularinstitute vertreten sein werden, sind Frankreich, Kanada, Indien, Brasilien, Spanien und Polen. Eines der im deutschen Sprachraum bekanntesten Säkularinstitute sind die Schönstätter Marienschwestern.  Elisabeth Plach gehört der Gemeinschaft der Nachfolge Christi mit Sitz in Wien an.

(rv 25.08.2016 gs)








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