2016-08-24 17:33:00

Vatikan und China: Der Weg ist noch lang


Zwischen der Volksrepublik China und dem Vatikan gibt es den “Geist des guten Willens” auf beiden Seiten. Das sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin der katholischen Zeitung Avvenire. In einem langen Interview geht er auch auf die Beziehungen zu China ein, zu dem der Vatikan bislang keine diplomatischen Beziehungen unterhält. Als Kardinalstaatssekretär ist Parolin zuständig für die Politik und Diplomatie des Vatikan.

Der Kirche ginge es darum, dass es möglich sei, zugleich als chinesischer Bürger und als Christ zu leben. Der Weg zu gegenseitiger Kenntnis und Vertrauen brauche Zeit und Geduld, so der Kardinal weiter. Es brauche realistische Lösungen.

Auf die Situation der Katholiken im Land eingehend widersprach Parolin der Ansicht, dass es zwei Kirchen dort gebe, eine staatstreue und eine romtreue, das sei weder in der Vergangenheit so gewesen noch sei es heute der Fall. Es gebe zwei getrennte Gemeinden, aber beide wollten in Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri leben. Beide trügen die Last der Vergangenheit mit sich, beide aber auch Zeugnis für den Glauben. „Der Heilige Stuhl wünscht sich, in nicht allzu weiter Zukunft zu sehen, dass sich beide Gemeinden versöhnen“, so der Kardinal, der sich schon in früher für die Versöhnung mit China eingesetzt hatte.

Papst Franziskus hatte wiederholt den Wunsch geäußert, nach China zu reisen. „Ob ich nach China gehen möchte? Aber klar, morgen!” hatte er zum Beispiel auf dem Weg nach Korea mitreisenden Journalisten gesagt.

 

(avvenire/rv 24.08.2016 ord)








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