2016-08-23 11:18:00

Nach dem orthodoxen Konzil: Kommission soll im Streit vermitteln


Auf das Konzil von Kreta folgt eine interorthodoxe Vermittlungs-Kommission: Weil die Frage nach Zuständigkeiten und Rechten der einzelnen Kirchen beim Konzil im Juni diesen Jahres nicht gelöst werden konnten, soll nun diese Kommission helfen. Die Patriarchate von Antiochia und von Moskau hatten aus Ärger über ungelöste innerorthodoxe Jurisdiktionskonflikte in Arabien und in der Ukraine ihre Teilnahme am Orthodoxen Konzil von Kreta abgesagt. Nun sollen die streitenden Parteien an einen Tisch: Vertreter der Streitparteien Antiochia (Syrien) und Jerusalem (Heiliges Land), dazu sollen „Schlichter“ kommen, und zwar aus Alexandria und Moskau sowie der Kirchen Zyperns und Polens. Inhaltlich geht es vor allem um den Jurisdiktionskonflikt und damit die kirchliche Zuständigkeit auf der Arabischen Halbinsel.

Die polnische Kirche ist nach Ansicht von Beobachtern wie keine andere berufen, in der postkonziliaren Spaltung der Orthodoxie zwischen einem Konstantinopler und einem Moskauer Block die vermittelnde Rolle zu spielen und auch dem Patriarchen von Antiochia die Rückkehr ins Einvernehmen mit der übrigen orthodoxen Kirchenfamilie zu erleichtern, meldet KNA.

Tragisch ist, dass sich die in Syrien und dem Irak ohnehin schon von islamistischen Terrormilizen bedrängte und gebietsweise schon fast ausgerottete antiochenische Orthodoxie auch innerkirchlich zunehmend in der Isolation sieht. Ihr Entschluss, wegen Differenzen mit einer Schwesterkirche das Konzil von Kreta zu boykottieren, fand kaum Verständnis. Verwiesen wurde auf die Serben. Diese hatten wegen ähnlicher Jurisdiktionskonflikten - in diesem Fall mit den Rumänen - ebenfalls eine Nichtteilnahme am Konzil angedroht, waren aber dann doch nach Kreta gekommen.

 

(kna 23.08.2016 ord)








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