2016-08-23 09:30:00

Italien: Pilger und Migranten - in der Toskana auf dem Weg


Was haben Migranten und Pilger gemeinsam? Den Weg. Aber was die einen freiwillig tun, ist für die anderen Not. In der Region Chianti in der Toskana rücken die beiden Wege aber nun zusammen, Anfang September wird dort ein Pilgerweg eröffnet, der die Parallelen betonen will und die Themen Gastfreundschaft und Integration aufgreift. „Es ist ein Rundweg von 36 Kilometern, durch das klassische Chianti“, erklärt Lia Ferrini von der Organisation Oxfam, einer der Institutionen hinter dem Projekt. „Es ist entstanden nach drei Jahren eines ‚Wanderweges der Solidarität‘, den Oxfam organisiert hat. In diesem Jahr hat sich das so ergeben, dass daraus ein fester Weg werden soll, mit Wegweisern und Hinweisschildern und thematischen Texten, die auf die Wege der Migranten aufmerksam machen.“

Sechs Asylbewerber arbeiten am Projekt mit. „Die Teilnehmer werden von Asylbewerbern und deren Worten begleitet werden, es wird Musik geben, typische Gerichte.“ Es soll also nicht nur eine intellektuelle, sondern auch eine sinnliche Auseinandersetzung werden. Am 3. September abends wird es zur Eröffnung ein Fest geben, bei dem die Asylbewerber erstmals erzählen werden, sechs von ihnen arbeiten fest am Projekt mit.

Das Ganze soll Vorbildcharakter haben, sagt Lia Ferrini, „wir laden alle Gegenden Italiens dazu ein, etwas Ähnliches zu machen.“ Die Gegend Chianti und vor allem die Kommunen wären nicht nur hilfsbereit gewesen, von ihnen sei die Idee überhaupt erst ausgegangen. „Es gab von Seiten der Gemeinden aus ein großes Willkommen, auch was die Kontakte mit den Asylbewerbern im Vorfeld anging. Man kann auch von dieser Vorbereitungsphase schon viel lernen.“

(rv 23.08.2016 ord)








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