2016-08-23 11:08:00

Gott im Alltag leben: Tagung der Säkularinstitute der Kirche


Es geht um Bildung und um Identität: In Rom treffen in diesen Tagen 140 Vertreter von Säkularinstituten zusammen, um diese für sie zentralen Themen zu besprechen. Säkularinstitute sind wie Orden Gemeinschaften geweihten Lebens, haben aber eine andere Lebensform, sie kennen zum Beispiel kein Kloster- oder Gemeinschaftsleben wie die Orden, folgen aber den evangelischen Räten. Bekannte Beispiele sind etwa die Schönstatt-Bewegung und die Johannes-Gemeinschaft.

„Es geht uns um Bildung, wie es Papst Franziskus gesagt hat: ‚Ihr seid ohne Gemeinschaftsleben, ohne sichtbare gemeinsame Arbeiten’. Unsere wirkliche Arbeit muss deswegen die Bildung sein. Wir müssen neu verstehen, wie wir das in den verschiedenen professionellen, politischen und christlichen Zusammenhängen leben können.“ So erklärt es gegenüber Radio Vatikan Giorgio Maria Mazzola, Mitglied im Vorstand der Konferenz der Säkularinstitute. „Was die Frage nach der Identität angeht, müssen wir Säkularinstitute irgendwie unsere Ursprungsidee zurück gewinnen. Wie die ganze Kirche laufen auch wir Gefahr, dass wir auf einfache Auswege ausweichen oder in geschützte Räume und uns auf innerkirchliche Aktivitäten zurück ziehen. Dabei ist die wichtigste Form unseres Dienstes die des In-der-Welt-Lebens. Die Verkündigung gelingt am Besten dadurch, dass man sie lebt, nicht durch Worte.“

Ihre besondere Form des Lebens findet im Alltag statt, in Arbeit, Politik, Verwaltung, berichtet Mazzola. „Unsere Weise der Verkündigung ist es vor allem zu zeigen, dass es im Leben oft Elemente des Lebens nach dem Evangelium gibt, die es zu entdecken gilt, denn der Geist weht wo er will und wie er will.“ In einer Welt, die das Religiöse gerne ins Private abschiebt, sei das ein sehr wichtiges Zeichen. „Diese Frage ist es, die am Anfang der Entwicklung der Säkularinstitute gestanden hat: ganz konkret zeigen, wie Leben und Glauben zusammen gehen. Das ist sehr aktuell. Wenn man sein Leben Gott schenkt, dann schenkt man auch die Resultate seiner Arbeit, man erwartet nicht viel für sich. Und das ist, in meinen Augen, eine sehr aktuelle Berufung.

Die Säkularinstitute tagen noch bis Donnerstag. Am Mittwoch werden sie Papst Franziskus begegnen, danach werden sie sich durch Wahl einen neuen Vorstand geben.

 

(rv 23.08.2016 ord)








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