2016-08-22 13:39:00

Iran: Großayatollah dankt Papst für klare Worte


Ein schiitischer Geistlicher aus dem Iran hat Papst Franziskus für dessen Abgrenzung vom Islam zum Terror gedankt. Mit Freude habe er Ende Juli bei der Polenreise des Papstes dessen Statement „Islam ist nicht gleich Terrorismus“ vernommen, heißt es in einem Brief des iranischen Großayatollahs Naser Makarem Shirazi an den Papst, den der römische kirchliche Nachrichtenblog „Il Sismografo“ am Montag in englischer Übersetzung dokumentierte.

Der Großayatollah von Ghom forderte sämtliche Religionsführer auf, „gegenüber Gewalt und Barbarei in der Welt, besonders wenn dies im Namen der Religion geschieht“, klar und deutlich Stellung zu beziehen. Zudem verurteilte er den terroristischen Anschlag auf den französischen Priester Jacques Hamel Ende Juli, dessen Attentäter er als „Takfiri“ bezeichnete.

Als „Takfiri“ werden Muslime bezeichnet, die andere Muslime und Andersgläubige der Gottlosigkeit bezichtigen und den Exkommunikationsbann bzw. Tötungsbefehl (Takfir) über sie zu sprechen. Der „Takfirismus“ gilt heute als eines der zentralen und wachsenden Konflikt- und Handlungsfelder einiger Gruppierungen des Salafismus.

„Takfiri-Sekten“, zu denen er etwa die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zählt, stellen aus Sicht Shirazis die „aktuell schlimmste Krise der heutigen Zeit“ dar und stehen seiner Meinung nach außerhalb des Islam. Wie bereits Papst Franziskus deutlich gemacht habe, hätten solche „barbarischen Taten“ nichts mit „von Gott gesandten Religionen“ und ihren verschiedenen Denkschulen zu tun.

(kna 22.08.2016 mg)








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