2016-08-20 15:13:00

Unruhen in Äthiopien: Kirchen rufen zum friedlichen Dialog auf


Angesichts der jüngsten Unruhen in Äthiopien rufen die Kirchen in dem ostafrikanischen Land sowie der Weltkirchenrat (ÖKR) zum friedlichen Dialog und zur Zurückhaltung auf allen Seiten auf. Man trauere um die Todesopfer und bedauere die Verhaftungen und die Gewalt gegen Demonstranten in verschiedenen Teilen Äthiopiens, stellte Peter Prove, Direktor der Weltkirchenrats-Kommission für internationale Angelegenheiten, am Wochenende fest. „Wir appellieren an die Sicherheitsbehörden, keine exzessive Gewalt gegen unbewaffnete Zivilisten anzuwenden und ermutigen die Demonstranten, auf offenen Dialog zu setzen.“ Prove lud zum Gebet für die Menschen Äthiopiens ein, damit alle Seiten „für eine bessere Zukunft auf der Basis sozialer Gerechtigkeit und menschlicher Würde zusammenarbeiten“.

Der äthiopisch-orthodoxe Patriarch Mathias I. hatte bereits unmittelbar nach Beginn der Unruhen zu einer friedlichen Lösung der Konflikte im Land aufgerufen. Nach Angaben des Pressediensts der Wiener Stiftung „Pro Oriente“ appellierte er an „Regierende und Protestierende“ in Äthiopien, sich für den Frieden im Land einzusetzen, um die politische Krise mit ihren sozialen und regionalpolitischen Ursachen zu überwinden. Aufeinander zu schießen und öffentliches Eigentum zu zerstören oder zu beschädigen, sei jedenfalls keine Lösung.

Auch die katholischen Bischöfe des Landes riefen zum friedlichen Dialog auf. In ihrem Appell hieß es: „Liebe junge Freunde, es ist unser Wunsch, dass ihr ein gut entwickeltes und friedliches Äthiopien von unserer Generation übernehmt, nicht ein Land voll Unruhe. Wir fordern euch auf: Seid euch bewusst, dass ihr das Recht und die Pflicht habt, ein Land zu übernehmen, das voll von Frieden und von Hoffnung auf Entwicklung ist.“

Bei den Unruhen - vor allem in den oromischen und amharischen Regionen des Landes - sind in den vergangenen zwei Wochen rund 100 Personen ums Leben gekommen. Die Situation ist nach wie vor gespannt, es kommt immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.

(kap 20.08.2016 cz)








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