Das Marienheiligtum von Fatima in Portugal, nach Lourdes der zweitgrößte Wallfahrtsort
Europas, begeht 2017 den 100. Jahrestag der Marienerscheinungen. Das Programm der
Feiern wurde jetzt veröffentlicht. Viele erwarten, dass Papst Franziskus aus Anlass
des Jubiläums nach Fatima kommen wird. Schon drei Päpste - Paul VI., Johannes Paul
II. und Benedikt XVI. - haben das Heiligtum besucht. Das Programm zum Fatima-Jubiläum
sieht große Gottesdienste, Prozessionen, Konzerte und Tagungen vor. Zu drei großen
Kongressen werden renommierte Theologen und Kirchenhistoriker erwartet.
Den Auftakt macht der „Mariologische Marianische Internationale Kongress“ der Päpstlichen
Marianischen Internationalen Akademie von 6. bis 11. September. Das Programm sieht
auch Sprachzirkel vor; das deutschsprachige Programm besteht aus 18 Vorträgen und
der Vorstellung marianischer Forschungsprojekte. Der nächste große Kongress ist der
„Congresso Internacional do Centenario“ von 21. bis 24. Juni 2017. Ausgerichtet wird
er von der Theologischen Fakultät der Portugiesischen Katholischen Universität. Das
Thema der Marienerscheinungen soll interdisziplinär - auch aus soziologischer, psychologischer,
kulturhistorischer usw. Sicht - behandelt werden. Den Abschluss der Kongressreihe
bildet dann das Symposion des „European Marian Network“ von 26. bis 29. September
2017. Referenten sind die Rektoren der großen europäischen Marienheiligtümer, darunter
Mariazell in der Steiermark.
Starke päpstliche Bindung
Papst Franziskus ist Fatima enge verbunden. So hatte am 96. Jahrestag der Marienerscheinungen
- am 13. Mai 2013 - Kardinal Jose da Cruz Policarpo auf Wunsch von Franziskus dessen
Pontifikat der Gottesmutter von Fatima geweiht. Die Anhänglichkeit der zwei Konzilspäpste
und der vier nachkonziliaren Päpste an Fatima ist auffällig. Dort erlebten am 13.
Mai 1917 drei Hirtenkinder die erste von mehreren Erscheinungen. Die Gottesmutter
enthüllte ihnen nach eigener Aussage binnen mehrerer Monate drei Geheimnisse - deren
drittes, bestgehütetes erst im Jahr 2000 veröffentlicht wurde. Die Weissagungen machten
Fatima zu einer der wichtigsten Wallfahrtsstätten weltweit.
Seligsprechung erwartet
Die letzte Seherin von Fatima, die Ordensschwester Maria Lucia dos Santos, starb 2005
im Alter von fast 98 Jahren, nur sieben Wochen vor Johannes Paul II. Sein Nachfolger
Benedikt XVI. setzte für sie die vom Kirchenrecht vorgesehene Fünf-Jahres-Frist zur
Einleitung eines Seligsprechungsverfahrens außer Kraft. Am 13. Februar 2008, ihrem
dritten Todestag, wurde es eröffnet. Erwartet wird, dass Papst Franziskus im Jubiläumsjahr
2017 grünes Licht geben wird und möglicherweise die Seligsprechung leitet – verbunden
mit einem Fatima-Besuch.
(kna 17.08.2016 sk)
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