2016-08-16 11:44:00

D: Bonner Münster erteilt Bettler-Verbot vor Eingangstür


Bettler vor den Eingängen großer Kirchen gehören inzwischen irgendwie zum Erscheinungsbild. Doch in Bonn wird das jetzt anders. Vor dem dortigen Münster gibt es jetzt ein „Bettler-Verbot“, wie Sebastian Stiewe von der Citypastoral dem Domradio erklärt. „Wir haben im Frühjahr festgestellt, dass es vermehrt Beschwerden von Besuchern und Touristen gab, die anmerkten, dass die Obdachlosen oftmals sehr stark alkoholisiert waren oder vielleicht unter Drogeneinfluss standen“, so Stiewe. „Das deckte sich ein Stück weit auch mit unserer Wahrnehmung. So haben wir gemeinsam mit den Anlaufstellen vom Ordnungsamt, der Polizei und der Caritas eine Art Reglement aufgestellt, um etwas Ruhe und Ordnung hineinzubringen.“

Es sei in den letzten Wochen vermehrt zu Streitigkeiten der Bettler untereinander gekommen. Wie dieses Verbot jetzt durchgesetzt werden soll, ist eine andere Frage. Stiewe:

„Wir sind letztendlich in diesem Verbotsprozess tagtäglich von neuem wieder drin. Das bedeutet, es gibt immer wieder Bettler, die es probieren und sich vor das Münster stellen. Da kommen wir dann ins Gespräch mit den Leuten und weisen sie darauf hin, dass derzeit dieses Aufenthaltsverbot gilt, das wir zunächst bis Ende August ausgesprochen haben.“

In Deutschland und Österreich ist ein Verbot für Bettler nicht nur vor Kirchengebäuden ein Thema. Es gab bereits örtliche Verordnungen, die das Betteln an sich verbieten. Auch in der Schweiz ist dies ein Thema. Dort hat sich das Bundesgericht für das Bettelverbot ausgesprochen mit dem Argument, dass die meisten Personen in der Schweiz über die allernötigsten Mittel verfügten und deshalb gar nicht auf das Betteln angewiesen seien.

(domradio 16.08.2016 mg)








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