Schweiz: Jedes 6. Kind lebt in Armut

In der bekanntlich reichen Schweiz lebt jedes 6. Kind in Armut. Das geht aus Zahlen des Eidgenössischen Bundesamts für Statistik (bfs) und aus Erhebungen von Eurostat, dem Statistikamt der EU, hervor, wie die Aargauer Zeitung an diesem Dienstag berichtet. Bis Ende 2009 war Kinderarmut in der Schweiz kein Thema und wurde auch nicht statistisch ermittelt. Erst vor sechs Jahren begann man, Daten dazu zu erheben und auszuwerten.

Wie die Aargauer Zeitung berichtet, ermittelte Eurostat für das Jahr 2014, dass 253.000 oder jeder Sechste der Unter-18-Jährigen in der Schweiz von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind oder sogar in Armut leben. Dies sind 3,5 Prozent weniger als in früheren Untersuchungen. Dass die Kinderarmut statistisch gesehen leicht abgenommen habe, sei natürlich erfreulich; dennoch sei die Zahl für ein reiches Land wie die Schweiz „immer noch viel zu hoch“, sagt Marianne Hochuli, Leiterin des Bereichs Grundlagen beim katholischen Hilfswerk Caritas. Kinderarmut sei besonders schlimm, denn wachse ein Kind in Armut auf, so sei die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es arm bleiben werde.

(kath.ch 09.08.2016 mg)