2016-08-07 12:40:00

Syrien: Nonnen harren in Aleppo aus


Klausurnonnen in Aleppo wollen in der schwer bombardierten Stadt an der Seite der noch verbliebenen Menschen ausharren. Die Situation sei kompliziert, es gebe widersprüchliche Angaben, „die einzige Wahrheit, die wir kennen, ist die, dass die Menschen hier leiden und sterben”, mit diesen Worten zitiert das Hilfswerk „Kirche in Not“ die französische Schwester Anne-Françoise von den Unbeschuhten Karmelitinnen in Aleppo. Das Kloster der kontemplativen Schwestern liegt im Universitätsviertel am Stadtrand, in einem Gebiet, in dem die schweren Kämpfe zwischen den syrischen Regierungstruppen und den gegnerischen Rebellen andauern. Papst Franziskus hat an diesem Sonntag auf das Schicksal der in Aleppo eingeschlossenen Menschen hingewiesen. So viele Wehrlose bezahlten dort den Preis des mangelnden Friedenswillens der Mächtigen.

Aleppo war einst eine der syrischen Metropolen mit starker christlicher Bevölkerung. Von den 160.000 Christen in der Stadt im Jahr 2011 sind Schätzungen zufolge nur noch ein Viertel übrig geblieben. Die Karmelitinnen, vier von ihnen sind Syrerinnen und zwei Französinnen, haben mehrere Flüchtlingsfamilien in einem angrenzenden Gebäude ihres Klosters aufgenommen und unterstützen weitere Familien mit den wenigen Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen. Inzwischen seien nur noch die Ärmsten in Aleppo geblieben, so die Klausurschwester, und gerade ihretwegen blieben die Nonnen trotz ihrer eigenen Angst und Bedrohung. „Unsere Gegenwart ist wichtig für sie. Wir beziehen Kraft und Mut aus dem Gebet; das ist unser Schutz“, so Schwester Anne-Françoise.

(Kirche in Not, 07.08.2016 gs)
 








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