2016-08-01 10:32:00

Gedenken für Opfer des Münchner Amoklaufs


Ein Tag der Trauer in München: Im überfüllten Liebfrauendom haben am Sonntag Christen, Muslime und Juden der Opfer des Amoklaufs im Olympiaeinkaufszentrum gedacht. Neben Politikern wie Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Horst Seehofer nahmen auch zahlreiche Münchner an dem Gedenkgottesdienst teil.

Bei der ökumenischen Feier sprach sich der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und Münchner Landesbischof, Heinrich Bedford-Strohm, für vorbeugende Maßnahmen gegen solche Verbrechen aus. Es müssten „Frühwarnsysteme“ geschaffen werden, um medizinische und soziale Anzeichen für mögliche Gewalttaten rechtzeitig zu erkennen.

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sprach den Angehörigen der Opfer zu Beginn des Gottesdienstes seine Anteilnahme aus. Die Tat werde ein „Markstein“ in der Geschichte der Stadt bleiben, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Marx dankte Polizisten, Rettungskräften und Seelsorgern für ihre Arbeit und erinnerte auch an jene, die sich in den Stunden nach der Tat solidarisch gezeigt hatten. Der Erzbischof rief zu einem „konstruktiven Widerstand gegen das Böse“ auf. „Eine neue Wachsamkeit ist erforderlich.“ Diese müsse zu einer neuen Aufmerksamkeit füreinander werden.

Bei dem Amoklauf waren am 22. Juli neun Menschen erschossen worden. Vier weitere Menschen erlitten Verletzungen. Der Attentäter, ein 18-jähriger Deutsch-Iraner, tötete sich anschließend selbst. Aus Furcht vor weiteren Angriffen brach in der Stadt zeitweise Panik aus. Dabei wurden mindestens 31 Menschen verletzt. Bei der Polizei gingen binnen weniger Stunden 4.300 Notrufe ein. Zahllose Menschen öffneten ihre Wohnungen für andere, die sich auf den Straßen nicht sicher fühlten. Das Verbrechen löste weltweites Entsetzen aus.

(muenchner kirchennachrichten/kap 01.08.2016 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.