2016-07-20 10:14:00

Pro Asyl befürchtet Flüchtlingswelle aus der Türkei


Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl befürchtet wegen der aktuellen Ereignisse in der Türkei eine Fluchtbewegung aus dem Land. „Wenn die Lage sich weiter verschlechtert und die Hexenjagd gegen jegliche Opposition in der Türkei weitergeht, dann wird es eine Flüchtlingsbewegung Richtung Europa geben“, sagte der stellvertretende Pro Asyl-Geschäftsführer Bernd Mesovic der ‚Neuen Osnabrücker Zeitung‘ (Mittwoch). „Wann das sein wird, ist spekulativ. Solange Menschen Hoffnung auf Veränderung haben, bleiben sie in ihrem Land.“

Sollte Präsident Recep Tayyip Erdogan nach dem Putschversuch die Todesstrafe tatsächlich einführen, wäre dies ein weiteres Signal für eine Abkehr von den Menschenrechten, so Mesovic. „Die Türkei ist schon jetzt kein sicherer Herkunftsstaat und missachtet die Menschenrechte.“ Er rechnet damit, dass Deutschland wegen seiner großen türkischen Gemeinde eines der Ziele sein könne. Bislang liegt die Türkei dem Bericht zufolge in der Statistik der Asylbewerber in Deutschland auf Platz 19. Im ersten Quartal hätten 456 Türken hierzulande einen Asylantrag gestellt. 

Der Pro Asyl-Vize forderte zudem von der EU, das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei zu kündigen. „Die Türkei ist einfach kein verlässlicher Partner in Sachen Menschenrechte. Die EU darf beim Flüchtlingsschutz nicht mit Autokraten zusammenarbeiten.“

(kna 20.07.2016 pdy)








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