2016-07-08 13:31:00

Noch keine Lösung in Regensburger Dom-Besetzung


„Wir stehen noch in Verhandlungen“: Das sagt das Bistum Regensburg zur Besetzung seines Doms St. Peter. Seit Dienstag halten sich etwa 45 Menschen aus Balkanländern im Dom auf, um gegen ihre Abschiebung zu protestieren. Das Bistum verhandelt mit ihnen über den Umzug in ein anderes kirchliches Gebäude mit besseren sanitären Anlagen. Doch ein Gespräch am Freitagmorgen hat noch nicht zu einer Einigung geführt.

„Der Dom hat nur normale öffentliche Toiletten, die für die Besucher des Doms bereitstehen, aber Duschen gibt es selbstverständlich nicht.“ Das sagt Jakob Schötz, stellvertretender Leiter der Pressestelle des Bistums, im Interview mit Radio Vatikan. „Auch ist gleichzeitig die ,Wohnsituation´ dieser Gruppe nicht zumutbar, denn wir können diese Menschen nicht über Nacht im Hauptschiff der Kathedrale lassen, das ist aus Sicherheitsgründen nicht praktikabel.“

Die Dom-Besetzer haben die letzten drei Nächte daher in einem „Zwischenraum“ verbracht. „Dort wurden Feldbetten aufgestellt – aber auch das ist auf Dauer eigentlich nicht tragbar für die Personen. Es ist viel zu eng, und gleichermaßen wollen wir natürlich auch den Betrieb im Dom weiter fortsetzen.“

Die Behörden haben, wie Schötz berichtet, dem Bistum „zugesichert, dass auf die Personen im Dom nicht zugegriffen wird“. Das gelte auch für die eventuelle neue Unterbringung. Die etwa 45 Dom-Besetzer seien in der Regel Familien „mit sehr vielen kleinen Kindern“. „Darunter sind auch kranke Kinder; es ist auch ein Herr mit einer Krebserkrankung dabei. Vor diesem Hintergrund ist natürlich eine gewisse Verzweiflung spürbar… Wir versuchen das im Gespräch aufzuarbeiten; wir haben auch einen Arzt zur ärztlichen Versorgung vorbeigeschickt, der sich die akut Erkrankten anschaut. Wir können auch gewährleisten, dass eine anständige Ernährung erfolgt.“

(rv 08.07.2016 sk)








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