2016-07-08 12:36:00

D: „Kirche sollte serviceorientierter sein“


Die katholische Kirche sollte nach den Worten des Münsteraner Bischofs Felix Genn service-orientierter und näher an den Menschen sein. Genn kündigte am Freitag Konsequenzen aus der großen Zufriedenheitsstudie von 2015 in seinem Bistum an. Hauptaufgabe der Kirche müsse es sein, Beziehungen zu den Menschen herzustellen, fügte Genn hinzu. Sie müsse noch besser auf Menschen zugehen, Kontakte halten, neue gewinnen und stärken. Als eine weitere Aufgabe nannte er eine bessere Unterstützung der Getauften, um deren Begabungen einzubringen, sowie eine verstärkte Serviceorientierung. „Wir wollen unsere Mitglieder gut bedienen“, sagte Genn.

Als erste deutsche Diözese hatte Münster 2015 vor dem Hintergrund der Kirchenaustritte eine Marketing-Studie unter Kirchenmitgliedern durchgeführt. Zentrale Ergebnisse waren, dass rund 30 Prozent mit ihrer Kirche zufrieden und ebenso viele unzufrieden sind. 40 Prozent wählten eine mittlere Position. 22 Prozent der Katholiken im Bistum Münster gelten als austrittsgefährdet.

Als eine notwendige Bedingung für die Kirche nannte Genn die Teamfähigkeit. Menschen, die sich etwa in die Gemeindearbeit einbringen, müssten auch mitentscheiden können. Eine solche Leitungskultur müsse gefördert werden. Zudem sprach sich der Bischof dafür aus, dass Kirche sich zwar weiterhin an der öffentlichen Meinungsbildung beteilige, den Menschen aber nicht „von oben herab“ Vorgaben für ein gelingendes Leben mache.

(kna 08.07.2016 sk)








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