2016-07-06 13:47:00

Brasilien: Selbstmordrate unter indigenen Jugendlichen beunruhigend hoch


Die Suizidrate unter indigenen Jugendlichen in Brasilien hat beunruhigende Ausmaße angenommen. Das geht aus einem am 1. Juli veröffentlichten Bericht über das Phänomen von Selbstmorden unter Indigenen in Brasilien hervor. Demnach seien von 327 Indigenen, die sich zwischen 2009 und 2013 das Leben genommen hätten, etwa die Hälfte zwischen 10 und 19 Jahre alt gewesen. Ursprünglich sei das Ziel der Studie, die durch die lateinamerikanische Fakultät für Sozialwissenschaften FLACSO in den beiden Bundesstaaten Mato Grosso do Sud und Amazonien durchgeführt worden war, nicht die spezifische Situation der Indigenen gewesen. Doch die Untersuchungen seien nach ersten Auffälligkeiten ausgeweitet worden und hätten nun zu dieser beunruhigenden Erkenntnis geführt.

Die Vereinten Nationen sowie der in Brasilien tätige Missionsrat für Indigene (CIMI) weisen bereits seit mehreren Jahren auf die schwierige Situation von Indigenen hin. Im Jahr 2009 hatte ein Bericht der UN einen Zusammenhang zwischen der erhöhten Selbstmordrate bei jugendlichen Indigenen und ihrer Diskriminierung und Marginalisierung durch die Mehrheitsgesellschaft hergestellt.

Erst am 30. Juni hatte der Präsident des Missionsrates für Indigene (CIMI), Erzbischof Roque Paloshi von Porto Velho, dem Papst einen Bericht über „Gewalt gegen indigene Völker im Jahr 2014“ persönlich übergeben, wie die Nachrichtenagentur Apic an diesem Mittwoch berichtet. 

(apic 06.07.2016 cs)








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