2016-07-04 11:56:00

Sommerurlaub: Vatikan erinnert an Schicksal der Migranten


Während viele die Sommertage am Strand genießen werden, dürfen das Leid und die Schwierigkeiten der Flüchtlinge auf den Meeren nicht in Vergessenheit geraten. Darauf weist der Päpstliche Flüchtlingsrat in einer Botschaft zum „Sonntag des Meeres“ hin, das am nächsten Sonntag stattfindet. Gerade das Meer sei für viele ein Ort der Entspannung und Erholung, doch wiederum für viele andere Mitmenschen berge das Meer auch Leid und Tod, so die Botschaft, die an diesem Montag veröffentlicht wurde.

Das Meer sei nicht nur der Ort für Ferien oder Übergangsgebiet für Flüchtlinge: Auf dem Wasser werden auch zahlreiche Güter transportiert und so verbinde das Meer die Menschen, schaffe Arbeitsplätze und sei schlicht und einfach das Zentrum des Lebens vieler Menschen. Neben dem Schicksal der Flüchtlinge, die die Meere überquerten, erinnert der Migrantenrat des Vatikan auch an all jene Seeleute, die unterbezahlt oder durch kriminellen Banden bedroht würden. Die Kirche stehe den Seeleuten bei, damit ihre Würde gewahrt und geschützt werde.

Anlässlich des katholischen See-Sonntags, der jeweils am zweiten Juli-Sonntag begangen wird, erinnerte der Rat zudem an die harten und teils widerrechtlichen Arbeitsbedingungen auf Personen- und Handelsschiffen. So werde den Beschäftigten bisweilen nach Wochen auf See im Hafen verwehrt, das Schiff zu verlassen. Auch kritisiert der Rat überlange Arbeitszeiten und verspätete oder gänzlich vorenthaltene Lohnzahlungen.

Vor allem aber würdigte der vatikanische Migrantenrat den Einsatz von Seeleuten zur Rettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer. Die Besatzungen von Handelsschiffen hätten tausenden Menschen, die mit überfüllten und nicht fahrtüchtigen Booten nach Europa kommen wollten, in humanitären Notlagen geholfen, heißt es in der am Montag veröffentlichten Botschaft des Päpstlichen Rats zur Seelsorge für Migranten und Menschen unterwegs. Die Mannschaften und die Schifffahrt leisteten zudem durch ihre Arbeit einen „essenziellen Beitrag“ für das tägliche Leben aller.

Der Migrantenrat forderte die Umsetzung der entsprechenden Arbeitsschutzkonventionen. Die Regierungen müssten garantieren, dass die Mannschaften „Zugang zu Dienstleistungen auf dem Festland zum Schutz ihrer Gesundheit und des Wohlbefindens“ hätten. Der Dienst auf See sei ohnehin mit großen Härten verbunden, beispielsweise der Trennung der Seefahrer von ihren Familien oder Gefahren durch Piraterie.

Die Botschaft wurde vom Präsidenten des Rates, Kardinal Antonio Maria Vegliò, sowie dem Ratssekretär Bischof Joseph Kalathiparambil unterzeichnet.

(rv 04.07.2016 mg)








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