2016-07-03 14:20:00

Österreich: Neuer Innsbrucker Bischof nicht vor Herbst


Die Entscheidung über den Nachfolger von Manfred Scheuer auf dem Innsbrucker Bischofsstuhl wird frühestens im Herbst fallen. Die im Prozess zur Bischofsbestellung vorgesehene Befragung vorgeschlagener Kandidaten habe noch nicht begonnen, sagte der nunmehrige Linzer Diözesanbischof im Interview der „Tiroler Tageszeitung". Er glaube nicht, dass der Papst einen bereits bestellten Weihbischof zum Diözesanbischof von Innsbruck ernennen werde, sondern jemanden, der erst zum Bischof geweiht wird.

 
In dem Interview beantwortete der Linzer Bischof auch Fragen zur Lage Europas nach der „Brexit"-Entscheidung in Großbritannien und dem kriselnden Vertrauen in Institutionen und Politik. „Wenn es uns nicht gelingt, den jungen Menschen zu vermitteln, wir brauchen euch, ihr könnt etwas und ihr gehört dazu, dann hat Europa keine Zukunft", sagte Scheuer. Bei Themen wie Flucht, Asyl und Migration oder Heimat und Gerechtigkeit gebe es „starke Existenzängste" bei den Menschen. „Es ist wichtig zu sehen, wer sind die Verlierer von gewissen Entwicklungen und wo gibt es Verletzungen", so der Bischof.

All diese Fragen seien „auch zutiefst Glaubensthemen", weshalb die Kirche hier „mittendrin" sei, antwortete Scheuer auf die Frage nach einer möglichen Vermittlerrolle der Kirche. In den vergangenen Jahren sei die Kirche selbst viel zu stark in der Defensive gewesen und habe daher nicht der große Vermittler sein können, so der Bischof. „Was die Flüchtlingskrise betrifft, können wir aber selbstbewusst auftreten. Von uns wurde nicht wenig getan, wir haben uns sehr in der Hilfe engagiert, obwohl es natürlich immer mehr sein könnte", hob er hervor. 

(kap 03.07.2016 gs)








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