2016-07-02 10:01:00

Österreich: „Ohne Triumph oder Zorn“


„Ein kräftiges Lebenszeichen unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“: So nennt Kardinal Christoph Schönborn die Entscheidung des Verfassungsgerichts, dass die zweite Runde der Präsidentenwahl wiederholt werden muss. Wer jetzt zur erneuten Stimmabgabe aufgerufen sei, solle das „nicht mit Triumph oder im Zorn tun, sondern im dankbaren Bewusstsein, dass unsere Freiheit auf starke und belastbare Fundamente gebaut ist“. Das sagte der Wiener Erzbischof, der auch die Bischofskonferenz leitet, zur Nachrichtenagentur kathpress.

„Wir müssen dankbar sein, dass wir in Österreich freie und geheime Wahlen haben - und Höchstrichter, die dieses Wahlrecht schützen“, so Schönborn. Das Gericht habe zügig und in öffentlicher Verhandlung die Vorwürfe untersucht und auf der Basis des Rechts entschieden. „Genau so gehört es gemacht“, resümiert der Kardinal, der sich derzeit in Weißrussland aufhält.

Nach der Stichwahl um das Bundespräsidentenamt am 22. Mai hatte die knapp unterlegene FPÖ das Wahlergebnis wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten angefochten. Das Verfassungsgericht gab der Wahlanfechtung am Freitag statt. Die Stichwahl muss daher in ganz Österreich wiederholt werden.

Katholische Verbände im Land äußern sich unisono wie Schönborn: Sie loben das Gericht. Ingeborg Gabriel von „Justitia et Pax Europa“ schließt daran die Forderung an, das Prozedere der Stimmenauszählung nach Wahlen jetzt neu zu formulieren.

(kap 02.07.2016 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.