2016-06-28 12:23:00

Weltkirchenrat: Keine Rechtfertigung für Gewalt gegen Frauen


Der Ökumenische Rat der Kirchen hat davor gewarnt, Religion als Rechtfertigung zur Gewalt an Frauen zu benutzen. Es gebe religiöse Praktiken und Kulturen, „die diese Gewalt legitimieren aufgrund einer Gedankenwelt, die Überlegenheit, Dominanz und männliche Privilegien gegenüber Frauen enthält“, kritisierte der Generalsekretär Weltkirchenrates, Olav Fyske Tveit, bei der derzeitigen Tagung des ÖRK-Zentralausschusses im norwegischen Trondheim.

Dies zeige sich in der Diskriminierung von Frauen in „patriarchalischen Gesellschaften oder als Ergebnis eines Konsumverhaltens im Zusammenhang mit Sex oder nicht in Frage gestellter wirtschaftlicher Ungerechtigkeiten, die zur Ausbeutung von Frauen als Arbeitnehmerinnen“ führten. Probleme wie diese seien auch „mit der Religionslehre und der Religionsausübung verbunden“, führte Tveit aus.

Ein weiteres Thema des Ausschusses war die Einheit der Kirchen und der Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden. Diese beiden Themen gelte es, miteinander zu verknüpfen: Der Direktor der Weltkirchenrats-Kommission für Glaube und Kirchenverfassung, Pfarrer Odair Pedroso Mateus, unterstrich, dass nur eine „gemeinsame Vision von Kirche“ die Hindernisse auf dem Weg zur christlichen Einheit klären und zu einem „gemeinsamen Verständnis des christlichen Einsatzes in der Welt“ führen kann.

Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung des Zentralausschusses des Weltkirchenrats betraf das Thema Mission: In Trondheim wurde das Handbuch „Ecumenical Missiology: Changing Landscapes and New Conceptions of Mission“ vorgestellt. Der Band ist die erste umfassende Darstellung zum Thema Mission seit der Weltmissionskonferenz von Edinburgh 1910.

 

(kap 28.06.2016 cz)








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