2016-06-24 14:49:00

Papst in Armenien: Gemeinsames Zeugnis gegen Spaltungen


Papst Franziskus hat bei seiner ersten Ansprache seiner Armenienreise in der Apostolischen Kathedrale des heiligen Gregors des Erleuchters in Etschmiadsin die Bedeutung der Ökumene im Umgang mit Krisen und Konflikten in der Welt betont. Im Beisein des Apostolischen Katholikos Karekin II. sagte er, die Welt sei leider gezeichnet von Spaltungen und Konflikten, materieller und geistlicher Armut und Christen müssten ein Zeugnis der gegenseitigen Achtung und brüderlichen Zusammenarbeit geben. Hierfür sei wichtig, dass sie diesen Weg gemeinsam gingen: „Der ökumenische Geist gewinnt auch außerhalb der sichtbaren Grenzen der kirchlichen Gemeinschaft einen Vorbildcharakter und ist für alle ein starker Aufruf, die Divergenzen durch den Dialog und die Würdigung dessen, was eint, beizulegen.“ Darüber hinaus verhindere der ökumenische Geist die Instrumentalisierung und Manipulierung des Glaubens. Denn er verpflichte dazu, die echten Wurzeln des Glaubens wiederzuentdecken.

Franziskus hob die besondere christliche Identität Armeniens hervor, das bereits 301 das Christentum als Religion annahm – „in einer Zeit, als im Römischen Reich noch die Verfolgungen wüteten“, betonte er. „Der Glaube an Christus war für Armenien nicht wie ein Gewand, das man je nach Umständen oder Vorteil an- oder ablegen kann, sondern er war eine konstitutive Wirklichkeit seiner eigentlichen Identität, ein Geschenk von unermesslicher Tragweite, das es freudig anzunehmen und engagiert und kraftvoll zu hüten galt, auch um den Preis des eigenen Lebens.“

Er danke dem Herrn für dieses leuchtende Glaubenszeugnis der Armenier, das die machtvolle Wirkung der Taufe beweise. „Ihr habt sie vor über tausendsiebenhundert Jahren mit dem beredten Zeichen des heiligen Martyriums empfangen, das ein ständiges Element der Geschichte eures Volkes geblieben ist.“

Franziskus erinnerte an die bisherigen Bemühungen im Dialog durch Katholikos Vasken I., Karekin I. sowie seiner beiden Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. 

„Wenn unser Handeln von der Kraft der Liebe Christi inspiriert und bewegt ist, nehmen die gegenseitige Kenntnis und Achtung zu, werden bessere Bedingungen für einen fruchtbaren ökumenischen Weg geschaffen und wird zugleich allen Menschen guten Willens und der gesamten Gesellschaft ein konkreter gangbarer Weg aufgezeigt, um die Konflikte zu schlichten, die das bürgerliche Leben zerreißen und Spaltungen verursachen, die schwer zu heilen sind.“

(rv 24.06.2016 cz)








All the contents on this site are copyrighted ©.