2016-06-21 12:34:00

Orthodoxes Konzil: Hoffnung nach ersten Sitzungstag


Erzbischof Job von Telmessos hofft im Rahmen des ersten Sitzungstages des Panorthodoxen Konzils auf regelmäßige Treffen der Kirchen. Diesen Vorschlag habe der rumänisch-orthodoxe Patriarch Daniel bereits vor fünf Monaten bei der „Synaxis“ der Oberhäupter der orthodoxen Kirchen in Chambesy geäußert. „Wir hoffen, dass dieses Heilige und Große Konzil einen neuen Prozess in der orthodoxen Kirche auslösen wird. Wir brauchen das auf weltweiter Ebene“, so Erzbischof Job. Zugleich betonte er, dass die Abwesenheit von vier Kirchen (Antiochien, Bulgarien, Georgien, Russland) den Charakter des „Heiligen und Großen Konzils“ nicht verändere: „Aber wir sind traurig, dass sie nicht hier sind, um mit uns zu diskutieren.“ Patriarch Bartholomaios habe am Montagmorgen bei der Eröffnung des Konzils daran erinnert, dass alle „bis zum letzten Augenblick“ an der Vorbereitung der großen Kirchenversammlung mitgearbeitet hätten. Alle Kirchen hätten ihre Delegationen benannt und Hotelzimmer auf Kreta gebucht.

Auch wenn mitgliederstarke Kirchen abwesend seien, habe niemand das Recht, eine bereits getroffene panorthodoxe Entscheidung abzuändern. Wer eine panorthodoxe Entscheidung verändern wolle, müsse den Konsens aller autokephalen Kirchen herstellen. Daher bleibe die Versammlung auf Kreta das „Heilige und Große Konzil“ der orthodoxen Kirche, das sei der offizielle Name. In der Geschichte habe es immer wieder Konzile gegeben, bei denen nicht alle Kirchen vertreten waren, erinnerte Erzbischof Job. So habe etwa das 3. Ökumenische Konzil (im Jahr 431 in Ephesos) ohne Anwesenheit der Kirche von Antiochien stattgefunden. Trotzdem sei es später als 3. Ökumenisches Konzil anerkannt worden.

Bei der Eröffnung des Konzils in der Orthodoxen Akademie hatte Bartholomaios I. eindringlich daran erinnert, wie sehr der Moskauer Patriarch Kyrill I. bei der „Synaxis“ in Chambesy im Jänner die Bedeutung des Konzils als „Faktor der Einheit“ hervorgehoben hatte. Der Moskauer Patriarch habe damals auch dazu eingeladen, die Meinungsverschiedenheiten zwischen den einzelnen orthodoxen Kirchen auf ein „Minimum“ zu reduzieren. Kyrill I. habe sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass es darum gehe, durch das Konzil die Einheit der orthodoxen Kirche „sichtbar, ausdrucksstark und überzeugend“ darzustellen.

(kap 21.06.2016 mk)








All the contents on this site are copyrighted ©.