2016-06-16 13:18:00

Papst an Zirkusleute: Ihr sät Freude


An diesem Donnerstag hat Papst Franziskus eine besondere Audienz abgehalten: Rund 7.000 Vertreter von Zirkusdarstellern und Schaustellern kamen in die vatikanische Audienzhalle, um dem Papst im Rahmen des Heiligen Jahres zu begegnen. Neben akrobatischen und künstlerischen Vorführungen der Teilnehmer gab es noch einen besonderen Programmpunkt: dem Papst wurde ein junger, aber dennoch imposanter Tiger vorgestellt, dem er nach gutem Zureden des Dompteurs und sichtlichem Zögern über das Fell strich.

Doch, so lobte der Papst das fahrende Volk in seiner anschließenden Ansprache, sie seien Freudenspender, wo auch immer sie hinkämen; dies gelte insbesondere an Orten, an denen sonst Trauer herrsche: „Ich beglückwünsche euch, denn in diesem Heiligen Jahr habt ihr eure Vorführungen auch für die Notleidenden geöffnet, die Armen und Obdachlosen, Gefängnisinsassen und benachteiligten Jugendlichen. Auch das ist Barmherzigkeit: Schönheit und Fröhlichkeit in einer manchmal auch düsteren und traurigen Welt zu säen. Danke! Vielen Dank dafür!“

Das Fest und die Freude seien Kennzeichen ihrer Identität, ihrer Berufe und ihres Lebens, betonte der Papst. Deshalb dürfe das Treffen mit den Schaustellern im Rahmen des Heiligen Jahres keinesfalls fehlen. Umso mehr, als ihr fahrendes Leben ihnen die Möglichkeit gebe, selbst zu Missionaren zu werden, ermutigte er sie: „Ihr habt eine spezielle Gabe: mit euren stetigen Ortswechseln könnt ihr die Liebe Gottes zu allen Menschen bringen, seine Umarmung und seine Barmherzigkeit. Ihr könnt eine fahrende christliche Gemeinschaft sein, Zeugen Christi, der stets unterwegs ist, um auch die am weitest entfernten zu treffen.“

Das Gute, dass sie säen könnten, sei ihnen selbst vielleicht nicht immer bewusst, unterstrich der Papst mit einem Verweis auf den berühmten Fellini-Film „La strada“: „Als diese schöne Straßenmusik gespielt wurde, dachte ich an das Mädchen, dem es mit seiner Bescheidenheit und seiner Zirkusarbeit gelungen ist, dieses harte Herz eines Mannes zu erweichen, der vergessen hat, wie man weint… Und sie wusste das nicht, doch sie hat gesät. Ihr sät diesen Samen: Samen, die vielen Menschen so gut tun, die ihr selbst vielleicht nie kennen lernen werdet. Aber seid euch dessen sicher: ihr macht genau das. Vielen Dank dafür.“

(rv 16.06.2016 cs)








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