2016-06-16 11:56:00

Franziskus: „Unter allen Verkrustungen das Licht Christi sehen"


Papst Franziskus hat Angehörige der Union der Hilfswerke für die Orientalischen Kirchen dazu aufgerufen, inmitten aller Schwierigkeiten immer das Licht Christi auszusenden. „Das Antlitz unserer kirchlichen Gemeinden kann von Verkrustungen bedeckt sein, die von verschiedenen Problemen und von Sünden herrühren”, sagte Franziskus und zog einen Vergleich mit den Restaurierungsarbeiten in der Geburtskirche in Betlehem, die jüngst unter diversen alten Putzschichten einen siebten Engel aus Mosaik freigelegt haben.

„Euer Werk muss immer von der Gewissheit angeleitet sein, dass unter den materiellen und moralischen Verkrustungen, auch unter den Tränen und dem Blut des Krieges, der Gewalt und der Verfolgung, unter dieser undurchdringlich aussehenden Schicht, ein leuchtendes Antlitz wie das des Engels auf dem Mosaik ist“, so der Papst an diesem Donnerstag vor den Angehörigen der ROACO, die dieser Tage ihr Vollversammlung in Rom abhalten.

Mit einem brüderlichen Gruß bedachte Franziskus den erst vor wenigen Tagen ins Amt eingeführten neuen Franziskanerkustos im Heiligen Land, Francesco Patton. Zugleich dankte er dem Franziskanerorden für seinen Einsatz im Heiligen Land und brachte den Wunsch zum Ausdruck, dass „mit der großzügigen Unterstützung vieler“ die Restaurierungsarbeiten sowohl in der Geburtskirche zu Betlehem als auch in der Grabeskirche zu Jerusalem zu einem Abschluss gelangen.

Die ROACO beschäftigte sich in ihrer diesjährigen Sitzung mit der Lage in Indien, wo die syro-malabarische und die syro-malankarische Kirche in einem gewissen Spannungsverhältnis zueinander stehen. Die Einheit der Kirche brauche „in jedem Teil der Welt, wo lateinische und orientalische Katholiken Seite an Seite leben, die spirituellen Schätze des Ostens und des Westens“ gleichermaßen, sagte Franziskus.

Die ROACO war 1968 mit dem Ziel einer umfassenden Unterstützung für die katholischen Ostkirchen gegründet worden und zählt 26 Hilfswerke als Mitglieder. Rund ein Drittel von ihnen kommt aus Deutschland: Die Hilfswerke Missio, Misereor, Renovabis sowie der deutsche Caritasverband der Deutsche Verein vom Heiligen Lande, sowie das Erzbistum Köln, das päpstliche Missionswerk der Kinder, der Verein „Pax-Hilfe“ und der deutsche Zweig des Hilfswerks „Catholica Unio“.

Die Hilfe der ROACO umfasst seelsorgerisches und soziales Wirken der Kirchen im Nahen und Mittleren Osten sowie kirchliche Schulen. Vorsitzender des Gremiums ist der Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation, gegenwärtig Kardinal Leonardo Sandri, Sekretär der aus Frankfurt/M. stammende Dominikaner Max Cappabianca.

(rv 16.06.2016 gs)








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