2016-06-11 11:25:00

Ägypten: Weitere Festnahmen nach Angriffen auf Christen


Im Zusammenhang mit Ausschreitungen gegen Christen in Ägypten Ende Mai sind drei weitere Menschen festgenommen worden. Wie der Nachrichtendienst Fides meldet, wollen allerdings die Hauptzeugen im Fall der älteren Frau, die bei den Ausschreitungen entkleidet und misshandelt worden sein soll, ihre Aussage zurückziehen; die Tat bliebe somit unbestraft.

Anlass für die jüngsten Angriffe auf Kopten in der oberägyptischen Provinz Minya war angeblich eine Beziehung zwischen einem Kopten und einer Muslima. Ein Mob soll als Reaktion darauf sieben Häuser und Geschäfte von koptischen Christen geplündert und in Brand gesetzt haben. Eine 70-jährige Frau, die Mutter des Kopten, soll daraufhin beleidigt, geschlagen und in der Öffentlichkeit nackt ausgezogen worden sein.

Der Sprecher der koptischen Kirche Ägyptens, Rafic Greiche, bezeichnete die vermeintliche Beziehung zwischen dem Kopten und der Muslimin als Vorwand, um die lokale christliche Bevölkerung anzugreifen. In der Region lebten viele islamistische Extremisten.

In einer Reaktion warnte der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. vor einer neuen Spirale der Gewalt zwischen den Religionen in dem Land. Auch Präsident Abdel Fattah al Sisi forderte bereits am 26. Mai die zuständigen Mitarbeiter der Regierung auf, die Täter von Karm rasch zu identifizieren und zu bestrafen. Insgesamt wurden 14 Personen festgenommen.

 

(fides 11.06.2016 cz)








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