2016-06-10 12:32:00

Papst würdigt Dialog mit Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen


Papst Franziskus würdigt den theologischen Dialog zwischen der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen und dem Einheitsrat des Vatikan, während einer Audienz mit der Weltgemeinschaft. Das Treffen sei ein weiterer Schritt auf der Reise der ökumenischen Bewegung. Die Delegation besuchte an diesem Freitag den Vatikan, um ihre Beziehungen zur römisch-katholischen Kirchen zu vertiefen und die vierte Phase des theologischen Dialogs abzuschließen. „Ein spezieller Anlass für Dankbarkeit ist der jüngste Abschluss der vierten Phase des theologischen Dialogs zwischen der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen, die sich mit dem Abschlussdokument ‚Rechtfertigung und Sakramentalität: Die christliche Gemeinschaft als Agent der Gerechtigkeit‘ befassen. Ich bin glücklich, dass der Schlussbericht eindeutig die notwendige Verbindung zwischen Rechtfertigung und Gerechtigkeit betont“, würdigt der Papst das Abschlussdokument. Dieses soll im kommenden Jahr sowohl der Weltgemeinschaft als auch dem Einheitsrat zur endgültigen Abstimmung vorgelegt werden.

„Auf der Grundlage einer Vereinbarung über die Lehre von der Rechtfertigung, gibt es viele Bereiche, in denen Reformierte und Katholiken gemeinsam Zeugnis für die barmherzige Liebe Gottes ablegen können, die das wahre Heilmittel gegen die Verwirrung und Gleichgültigkeit, die uns zu umgeben scheint, ist,“ betont Franziskus die Notwendigkeit einer Einigung hin zur christlichen Einheit.

Der Papst spricht – wie so oft – von den Erfahrungen der „spirituellen Verödung“ vor allem an Orten, in denen „Menschen so leben, als würde Gott nicht existieren“. Gerade dort müssten die christlichen Gemeinden präsente Quellen des lebendigen Wassers sein, denn Glaube könnte nicht geteilt werden, wenn er in Isolation praktiziert werde. „Es besteht ein dringender Bedarf an einer Ökumene, die zusammen mit dem theologischen Dialog eine Einigung zwischen Christen bei traditionellen doktrinalen Auseinandersetzungen anstrebt und eine gemeinsame Mission der Evangelisierung und des Dienstes fördern kann. Sicherlich gibt es an vielen Orten viele solcher Initiativen und gute Formen der Zusammenarbeit. Doch wir können alle noch mehr machen, zusammen, einen überzeugenden Grund anbieten für die Hoffnung, die in uns ist (1 Petr 3,15), indem wir die barmherzige Liebe des Vaters miteinander teilen, die wir gnädig empfangen und dazu aufgerufen sind, sie weiterzuschenken.“

Des Weiteren lobte Franziskus die Weltgemeinschaft als Beispiel eines Prozesses hin zur Einheit des Christentums. Im Jahr 2010 verbanden sich der Reformierte Weltbund und der Reformierte Ökumenische Rat zur eben jener Weltgemeinschaft reformierter Kirchen.

Die Delegation unter Leitung des Präsidenten der Weltgemeinschaft, des südafrikanischen Pfarrers und Theologieprofessors Jerry Pillay, traf auch den päpstlichen Rat Justitia et Pax, um über eine mögliche Zusammenarbeit zu sprechen. Dabei solle es unter anderem um die Themen soziale Gerechtigkeit und soziales Handeln gehen. Der reformierte Weltbund hatte in seiner Erklärung von Accra im Jahr 2004 eine enge Verbindung zwischen ökonomischer und ökologischer Gerechtigkeit und dem christlichen Glauben betont. Damit sei die Glaubwürdigkeit der Kirche auf die Probe gestellt.

(rv 10.06.2016 pdy)








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