2016-06-09 12:58:00

Papst rät Ärzten zum Mitleid mit Patienten


Ärzte sollten mit ihren Patienten mit-leiden: Das hat Papst Franziskus an diesem Donnerstag gesagt, als er im Vatikan Ärzte aus Spanien und Lateinamerika empfing. „Das Mitleid, das Mit-Leiden, ist gewissermaßen die Seele der Medizin selbst. Sie ist nichts Peinliches... In unserer technologischen und individualistischen Kultur wird Mitleid nicht immer gern gesehen. Manchmal stellt man es so dar, als ob es den Menschen, dem es gilt, demütigen würde. Es gibt sogar Leute, die mit vorgeblichem Mitleid das Töten eines Kranken rechtfertigen und billigen. Aber so ist das nicht: Echtes Mitleid drückt niemanden an den Rand, es demütigt niemanden, schließt niemanden aus, und erst recht sieht es im Tod eines Menschen nichts Gutes.“

Er segne immer gerne die Hände von Ärzten, fügte Franziskus an. Das sei für ihn ein „Zeichen der Anerkennung für dieses Mitleid, das zu einem Streicheln der Gesundheit“ werde. „Mitleid, dieses Mit-leiden, ist die richtige Antwort auf den immensen Wert des kranken Menschen. Eine Antwort aus Respekt und Verständnis, damit der heilige Wert des Lebens bei einem Kranken nie undeutlich werde, sondern gerade in seinem Leiden umso heller erstrahle!“

Schmerz und Hilflosigkeit eines Kranken seien natürlich eine „harte Prüfung für alle, auch für das medizinische Personal“, doch müsse ihre Antwort aus „Geduld“ bestehen. „Man darf nicht der funktionalistischen Versuchung nachgeben, schnelle und drastische Lösungen erreichen zu wollen, aus falschem Mitleid heraus, oder unter reinen Effizienz- und Spar-Gesichtspunkten. Hier geht es um die Würde des menschlichen Lebens, auch um die Würde der ärztlichen Berufung.“

(rv 09.06.2016 sk)








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